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Mitgliederversammlung und Empfang 2024

Am 18. März 2024 fand die Mitgliederversammlung der DAFG – Deutsch-Arabische Freundschaftsgesellschaft e. V. mit einem

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Ramadan Karim!


Wir wünschen allen Musliminnen und Muslimen einen gesegneten Fastenmonat!

 

Bild: © Jonas Reiche/DAFG e.V.

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DAFG, Wirtschaftliche Zusammenarbeit

MENA: Mapping EU‘s Near Shore

Am 6.3.2024 organisierte die DAFG – Deutsch-Arabische Freundschaftsgesellschaft e.V. in Kooperation mit der Bertelsmann

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DAFG, Wirtschaftliche Zusammenarbeit

Staatsfonds (SWFs) aus der MENA-Region und ihre Sicht auf Investitionsmöglichkeiten in Deutschland

Die arabischen Golfstaaten, wie z. B. Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate, befinden sich in

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DAFG, Wirtschaftliche Zusammenarbeit

Saudischer Botschafter im Austausch mit führenden Unternehmen in Baden-Württemberg

Stuttgart, 06.02.2024

Auf Einladung und in Zusammenarbeit mit ihren engen und langjährigen Kooperationspartnern Unterne

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Die arabischen Golfstaaten: Wichtige strategische Partner für Deutschland

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Die neue Bundesregierung wird vor großen und vielfältigen außenpolitischen Herausforderungen stehen. In der internationalen Politik bilden sich neue Allianzen, der Fokus verschiebt sich, altgediente Muster brechen auf. Vor diesem Hintergrund sollte die Bundesrepublik sich mit den arabischen Golfstaaten als strategische Partner befassen und auf sie zugehen.

Ein Artikel von Dr. Otto Wiesheu, Präsident der DAFG e.V.


Die Mitgliedsstaaten des Golfkooperationsrates (GCC) sind selbstbewusste außenpolitische Akteure mit zunehmendem Gewicht und bemühen sich maßgeblich um Stabilisierung in einer sehr instabilen regionalen und internationalen Umwelt. Starke Staaten wie die USA, China, Russland aber vor allem auch Indien haben das erkannt und bemühen sich um partnerschaftliche Beziehungen in der Golfregion.  Nur Europa wird hier vermisst, gerade das eröffnet Deutschland vielerlei Chancen und Möglichkeiten.

Eine engere Kooperation mit den Golfstaaten birgt enormes Potential für die Antwort auf globale Herausforderungen. In der Klimafrage kann gerade die Golfregion als potentieller Lieferant von grünem Wasserstoff ein wichtiger Partner für eine zukünftige europäische Energieversorgung sein. Europäische Investitionen in der Region vor allem in diesem Sektor werden gewinnbringend und wegweisend sein.

Der europäische „Green Deal“ hat auch eine außenpolitische Komponente. In Zeiten dramatisch steigender Gaspreise und Diskussionen über die Abhängigkeit von russischen Lieferungen wäre eine Wasserstoff-Partnerschaft mit den Staaten am Golf ein wichtiger Schritt zur zukünftigen Sicherung der europäischen Energieversorgung. Durch die hervorragenden Bedingungen für Solarenergie bietet die Golfregion hierfür beste Voraussetzungen.

Die Golfstaaten durchlaufen derzeit einen tiefgreifenden Wandel, nicht nur was den nachhaltigen Umbau der Wirtschaft hin zu einer modernen hochtechnisierten industriellen Wissensgesellschaft anbelangt. Der laufende Generationenwechsel bringt vor dem Hintergrund einer in überwältigender Mehrheit jungen und gut akademisch ausgebildeten Bevölkerung auch einen sozialen Wandel in Gang.

Klimaaktivitäten in Saudi-Arabien

Diversifizierung, Industrie 4.0, Smart Cities, Wissenschafts- und Technologieparks sind nur einige Beispiele, wie die Golfstaaten ihre Volkswirtschaften für die Zukunft fit machen. Gerade in diesen Feldern wäre eine intensive Zusammenarbeit mit Deutschland und der deutschen Wirtschaft von beiderseitigem Nutzen. Mit der „Vision 2030“ hat Saudi-Arabien einen tiefgreifenden Modernisierungsprozess eingeleitet. Das Königreich öffnet sich nicht nur wirtschaftlich immer mehr, sondern begrüßt auch eine Vielzahl von Touristen, die jetzt das für viele oft noch relativ unbekannte Land kennen lernen können.

Erst vor kurzem wurde die „Vision 2030“ durch die „Saudi Green Initiative“ erweitert: Bis zum Jahre 2060 will das Königreich Klimaneutralität erreichen. Für den weltgrößten Ölexporteur ist das ein geradezu revolutionärer Strategiewechsel! Großprojekte wie die Smart City „NEOM“ werden klimaneutral geplant und sollen weitestgehend mit erneuerbaren Energien versorgt werden. Eine gemeinsame Absichtserklärung zur deutsch-saudischen Wasserstoff-Zusammenarbeit wurde im März 2021 von Bundeswirtschaftsminister Altmaier und dem saudischen Energieminister unterzeichnet, diese muss nun realisiert werden. Als Mitglied der G20 hat Saudi-Arabien internationalen (wirtschafts-)politischen Einfluss und seine herausragende Stellung in der islamischen Welt verleiht dem Königreich auch politisches Gewicht über die Region hinaus.

Katar: Außenpolitischer Akteur mit Gewicht

Angesichts der bevorstehenden Fußballweltmeisterschaft ist Katar in aller Munde. Dass Katar sich in den letzten Jahren als wichtiger außenpolitischer Akteur, zuletzt als Gastgeber der Afghanistan-Verhandlungen sowie Vermittler in anderen Konflikten, etabliert hat, wird oft übersehen. Erst jüngst warb der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, in einer Grundsatzrede vor der Madschlis asch-Schura für eine nuancierte Innen- und Außenpolitik, die künftig Konflikte zugunsten einer prinzipienfesten Vermittlung vermeiden soll.

Auch für die deutsche Wirtschaft ist Katar ein wichtiger Partner und investiert seit Jahren Milliardenbeträge in zukunftsweisende Projekte in der Bundesrepublik. Bereits 2018 hat Katar angekündigt, seine Investitionen in den nächsten fünf Jahren auf ein Volumen von 35 Milliarden Euro zu steigern, was es dann zum größten Investor aus der Region machen würde. Katars energiepolitische Rolle mit seinen enormen Gasvorkommen ist ebenfalls nicht zu unterschätzen und die staatliche Qatar Energy (QE) ist Großinvestor und treibende Kraft bei internationalen Wasserstoffprojekten. Die Education City am Rande der Hauptstadt Doha unterstreicht auf beeindruckende Weise das katarische Engagement in Wissenschaft und Bildung.

Vereinigte Arabische Emirate: Vorreiter bei Zukunftsfragen
Die Vereinigten Arabischen Emirate sind außenpolitisch ein regionaler und überregionaler Akteur mit Gewicht und verfügen über große Wirtschaftskraft. Bereits seit 2004 haben die Bundesrepublik Deutschland und die Vereinigten Arabischen Emirate eine strategische Partnerschaft vereinbart – es gilt, diese mit Leben zu füllen und die Beziehungen auf allen Ebenen zu beiderseitigem Nutzen zu vertiefen: politisch, kulturell, in Wissenschaft und Bildung, und schließlich wirtschaftlich. Die EXPO in Dubai bietet hierfür einen willkommenen Anlass und zeigt auf beeindruckende Weise, wie ein vermeintlich kleines Land die Welt zu Gast haben und internationaler Vorreiter sein kann: globale Zukunftsfragen werden thematisiert. So haben die Vereinigten Arabischen Emirate die gänzlich auf künstliche Intelligenz fokussierte Mohamed bin Zayed University gegründet und betreiben mit dem Masdar City Projekt den Bau eines als reine Ökostadt geplanten Forschungs- und Entwicklungsortes.

Kuwait: Geberland für Entwicklungshilfe

Seit über vier Jahrzehnten ist Kuwait ein traditioneller, wichtiger und verlässlicher Partner und Investor (Stand 2021: 32 Milliarden Euro) der deutschen Wirtschaft (z.B. Daimler). Die umfangreichen staatlichen Investitionen aus Kuwait in Deutschland belaufen sich auf etwa 17,4 Milliarden EUR. Kuwait ist an namhaften deutschen Unternehmen beteiligt. Hinzu kommen Privatinvestitionen in Höhe von circa 14,6 Milliarden EUR. Oft öffentlich wenig wahrgenommen ist Kuwait auch eines der wichtigsten Geberländer in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit und bei humanitären Hilfsleistungen.

Oman und Bahrain: Nicht zu unterschätzende Akteure

Das vielen Deutschen vielleicht nur als attraktives und romantisch-orientalisches Reiseziel bekannte Sultanat Oman wird international vor allem für seine geschickte und erfolgreiche Diplomatie und ausgleichende Außenpolitik als Mediator in regionalen Konflikten wie im Falle Jemens geschätzt und hat sich damit ebenfalls zu einem wichtigen Akteur der international Politik etabliert. Mit der Regierungsübernahme von Sultan Haitham ibn Tariq Anfang 2020 wird dieser Weg fortgesetzt. Auch wirtschaftlich und energiepolitisch ist das Sultanat ein attraktiver Partner für Europa und insbesondere Deutschland. Im Oman werden die Energiewende und der ökologische Umbau der Wirtschaft vorangetrieben. Da es vor Ort schon eine Niederlassung einer deutschen technischen Universität gibt (RWTH Aachen), ist Oman auch im Bereich Wissensaustausch und der neuen Technologien ein etabliertes Partnerland für Deutschland.

Der internationale Finanzstandort Bahrain darf ebenfalls nicht unterschätzt werden und ist ein wichtiger Produktionsstandort auch für die deutsche Industrie, wie etwa das Chemie-Unternehmen BASF. Das reiche historisches Erbe, modernste Museen und beeindruckende Monumente laden Kulturreisende aus aller Welt ein.

Mehr Deutschland am Golf

Deutschland ist herzlich willkommen – man wartet auf uns. Als Präsident der Deutsch-Arabischen Freundschaftsgesellschaft e.V., aber auch bereits zuvor als Bayerischer Wirtschaftsminister, erlebe ich schon seit vielen Jahren wie die arabischen Golfstaaten Europa ihre Hände reichen – vor allem Deutschland, dem europäischen Wunschpartnerland.

Auch wenn die politischen Wert- und Ordnungsvorstellungen in Deutschland und Europa sich von denen der arabischen Länder zum Teil grundlegend unterscheiden, täte die neue deutsche Bundesregierung gut daran, diese Beziehungen zum beiderseitigen Nutzen zu vertiefen und weiter auszubauen. Denn ohne eine aktive Außenpolitik, die auf die Golfstaaten als Partner setzt, drohen Deutschland und Europa in der arabischen Welt nachhaltiger Bedeutungsverlust, während China und andere Großmächte dieses Vakuum auffüllen. Mehr Deutschland am Golf – die arabischen Partnerländer würden das sehr willkommen heißen. Außerdem bedeutet miteinander kooperieren, auch über kontroverse Themen im Gespräch sein zu können.

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