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al musiqa: Arabische Musik in Berlin

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Berlins lebendige arabische Musikszene stand am 20. September 2023 im Mittelpunkt der sechsten Ausgabe der al musiqa Musikgesprächsreihe, die die DAFG – Deutsch-Arabische Freundschaftsgesellschaft e.V. seit 2021 organisiert. Mit der Nay-Virtuosin Valentina Bellanova und dem Gründer und Direktor des Arabic Music Institute (AMI) Berlin, Nabil Arbaain, konnte Moderator und Musikwissenschaftler Sean Prieske zwei  bekannte Akteure arabischer Musik in Berlin begrüßen.  Zusammen gaben sie unter dem Titel „Arabische Musik in Berlin – Musiker, Orte, Genres“ einen spannenden Einblick in die faszinierende Vielfalt arabischer Musik in Berlin — wie immer interaktiv mit vielen live gespielten musikalischen Hörproben und Gelegenheiten zum Nachfragen, Mitdiskutieren und Mitmusizieren.

Arabische Musik im Unterricht fördern

Die von der QFI finanziell unterstützte al musiqa Reihe wendet sich an alle, die sich für arabische Musik, Sprache und Kultur interessieren, möchte aber vor allem Berliner Lehrkräfte sowie deren Schülerinnen und Schüler für die arabische Musik begeistern und einen Beitrag dazu leisten, das arabische Musik und Kultur verstärkt ihren Weg in den Unterricht findet. Neben Einblicken in die Vielfalt arabischer Musik und der Vermittlung von Grundlagenwissen, bietet die Musikreihe aber immer auch praktische Tipps für den (Musik)unterricht und lädt mit einem interaktiven Element die Zuhörer und Zuhörerinnen zum Mitsingen und Mitmusizieren ein. Vor allem aber möchte sie vermitteln, dass arabische Musik universell und zugänglich für alle ist.

Eine Botschaft, die die Nay-Virtuosin Valentina Bellanova selbst verkörpert. Die gebürtige Italienerin studierte Blockflöte und Alte Musik an der HMTM Hannover und kam wegen ihres Interesses an arabischer Musik nach Berlin, lernte dort die arabische Rohrflöte Nay zu spielen und wurde zu einer der bekanntesten Nay-Musikerinnen Deutschlands. Inzwischen kehrt sie oft nach Hannover zurück, um dort Workshops zu arabischer Musik zu halten. Und das, wie sie betont, ohne Arabisch zu beherrschen oder dafür in ein arabisches Land reisen zu müssen. Denn Berlin hat sich seit 2016 zu einem Zentrum arabischer Musik entwickelt, das die besten Künstlerinnen und Künstler anzieht.

Von Damaskus zum Arabic Music Institute in Berlin

Einer davon ist Nabil Arbaain. Er lernte schon als Kind Oud zu spielen, ließ sich von der vielfältigen Musiklandschaft inspirieren und gründete später seine eigene Musikproduktionsfirma. 2015 verlässt er Syrien – nur mit seiner Oud im Gepäck. Er spielt auf den Straßen und in den Bars erst von Beirut, dann Istanbul und kommt schließlich in Berlin an. „Ich spreche durch meine Oud“, so Arbaain, der in Berlin das Arabic Music Institute Berlin gründete, in dem jeder – ob mit Vorkenntnissen oder ohne, mit arabischem Migrationshintergrund oder ohne – arabische Musik lernen kann. So kommen Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammen und sprechen miteinander – durch die Musik. Und das Interesse, ein arabisches Instrument zu lernen ist groß: Inzwischen sind fast die Hälfte aller Lernenden am Arabic Music Institute nicht arabisch-sprechend.

„Musikalische Fähigkeiten, nicht nationale Identität“

Auch die Lehrenden am Arabic Music Institute sind international: Neben Valentina Bellanova unterrichtet zum Beispiel auch ein Japaner Kanun, die arabische Zither. „Ich bin an den musikalischen Fähigkeiten der Menschen interessiert, nicht an ihrer nationalen Identität“, so Arbaain, für den das AMI ein Herzensprojekt und ein wichtiger Beitrag zur Integration ist. Inzwischen fragen auch Schulen Arbaain für Workshops an und laden ihn in den Unterricht ein, damit er Einblicke in die arabische Kultur und Musik geben kann.

Arabische Musik in Berlin – Ideen für den Unterricht

Einblicke, die in Berlin aber auch in der ganzen Stadt möglich sind. Für das Publikum und die vielen anwesenden Lehrkräfte hatten Valentina Bellanova und Nabil Arbaain dann auch viele praktische Tipps parat, wo und wie man in Berlin arabische Musik auf höchstem Niveau erleben, arabische Musiker und Musikerinnen treffen und ein Instrument erlernen kann. Mehr Inspiration wie man arabische Musik im Unterricht einsetzen kann, erhielten die Lehrkräfte zudem in dem bereitgestellten Informationsmaterial, das neben der Playlist des Abends, Kontakten zu arabischen Musikern und Musikerinnen und Noten auch Ideen für den Musikunterricht bot. Und wer an dem Abend nicht nur arabische Musik hören wollte, sondern auch ausprobieren wollte, den luden Valentina Bellanova und Nabil Arbaain zum Abschluss ein, das Lied „Shad al Hizam“ von Sayed Darwish gemeinsam zu musizieren und rhythmisch zu begleiten.

Das Infomaterial zur Veranstaltung  ist als Download auf der DAFG-Webseite erhältlich.

Die al musiqa Reihe wird durch die finanzielle Unterstützung der Qatar Foundation International (QFI) ermöglicht.

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