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Videokunst in der arabischen Welt: Amr Elkafrawy

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Videokunst aus der arabischen Welt  steht im Mittelpunkt einer neuen Veranstaltungsreihe, die die DAFG – Deutsch-Arabische Freundschaftsgesellschaft e.V. und Zuker e.V. gemeinsam organisieren. In Gesprächen, Vorführungen und Ausstellungen präsentiert die Reihe ausgewählte Videokunst aus der arabischen Welt und stellt dem deutschen Publikum zeitgenössische arabische Künstler und Künstlerinnen vor. Zum Auftakt am 22. Juni 2023 konnte DAFG-Vizepräsident und Moderator der Reihe, Prof. Dr. Claus-Peter Haase, gemeinsam mit dem Direktor von Zuker e.V. den Künstler Amr Elkafrawy  in der DAFG e.V. begrüßen.

Amr Elkafrawy ist ein multimedial arbeitender Künstler, der derzeit in Kairo und Montreal lebt. Neben Künstlerresidenzen in Kanada, Katar, Schweiz, Marokko und Spanien stellte der unter anderem in Cairo, Berlin, Sharjah, den USA und Ungarn aus.  Zentrales Thema seiner Arbeit ist die Stadt, Urbanisierung und das Verhältnis des Menschen zur Stadt.  Seine Er interessiert sich für die Ästhetik von Stadtlandschaften und die Poetik von Räumen und beschäftigt sich mit Urbanismus, insbesondere der Formalisierung neuer Städte und ihrer Beziehung zum kollektiven Gedächtnis. Er arbeitet mit Fotografie, Druck, Zeichnung, Aquarell und experimentiert mit großformatigen Bildern.

„Memories of the Future“ – Versuch die Linearität der Zeit zu durchbrechen

Mit „Memories of the Future“ präsentierte Amr Elfkafrawy dem Publikum in der DAFG e.V. seine Kollaboration mit dem kanadischen Videokünstler Jean-François Robin, in dem sie sich mit den Fragen von Zeit, Erinnerung, Vergangenheit und Zukunft auseinandersetzen. In fünf Kapiteln computergenerierter Videos werden die Betrachter und Betrachterinnen durch traumähnliche, poetische Landschaften und Orte geführt. Begleitet von Voiceovern in Japanisch, Koreanisch, Englisch, Französisch und Arabisch, reisen die Betrachter und Betrachterinnen zuerst durch harmonische Landschaften, mit japanisch anmutender Architektur, Wäldern, Berglandschaften. Diese weichen Industrieanlagen und Raumstationen, die an Science-Fiction Filme erinnern. Im letzten Kapitel kriecht eine quallenartige Seekreatur an Land scheint zu sterben – ein Verweis auf die Herkunft menschlichen Lebens aus dem Meer und gleichzeitig eine metaphorische Projektion der Zukunft. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft vermischen sich in Elkafrawys digitalem Kunstwerk. Es schlägt eine neue Sicht auf die Zeit vor, versucht ihre Linearität durch die menschliche Imagination aufzulösen. „Wir sind mentale Zeitreisende“, so eine der Stimmen, die Gegenwart ist „imaginiert“. „Zeit ist nicht linear, nur unsere Vorstellung ist begrenzt“, so eine weitere Stimme. Diese begrenzte Vorstellung von Zeit, von Zukunft und Vergangenheit zu durchbrechen, versuchen Elkafrawy und Robin in ihrem Werk. „Das Projekt ist ein Versuch, die Zukunft so zu betrachten, als ob sie Vergangenheit wäre, in dem wir traumhafte Zukunftslandschaften zeichnen, die aus Ruinen der Vergangenheit stammen“, beschreiben die beiden Künstler ihr Werk.

Durch Kunst Gegenwart und Zukunft verstehen

Die Kunst spielt darin eine wichtige Rolle als Brückenbauer zwischen Vergangenheit und Gegenwart – denn Kunst aus der Vergangenheit versucht uns trotz der Erstarrungen und Fossilierung unseres Bewusstseins in der Gegenwart zu berühren, zu erreichen, die Grenzen zwischen Gegenwart, Vergangenheit, Erinnerung und Zukunft verschwimmen zu lassen. Diese Rolle der Kunst in diesem Prozess betonte Elkafrawy im anschließenden Gespräch mit Prof. Haase und Ahmed Kamel: „Künstler versuchen durch ihre Kunst die Gegenwart und die Zukunft zu verstehen und diese sind beide eng mit der Vergangenheit verbunden“, so Elkafrawy.

„Cityscape artist“ Elkafrawy: Beziehung Mensch-Stadt im Mittelpunkt

Diese Beschäftigung mit der Gegenwart und Zukunft zeigt sich auch in Amr Elkafrawys Zeichnungen, von denen einige in der kleinen Pop-up Ausstellung "The sidelines of the cement civilization" zurzeit in der DAFG e.V. zu sehen sind. Die Arbeiten in basieren auf Fotografien von Gebäuden in Kairo, die Elkafrawy auf Recyclingpapier mit dem Laserprinter ausgedruckt und anschließend mit aquarelliert hat. Aus der Sicht Elkafrawys besteht Kairo aus riesigen Ansammlungen eher zufälliger, organisch gewachsener Betonbauten, das in seiner Eigenart einmalig ist. Dabei haben die Betonbauten keinen ästhetischen Anspruch – sie sind rein funktional und doch strahlen sie, so Elkafrawy, eine eigene Pracht, aber auch eine eigene Einsamkeit aus.   Im Gegensatz zum Film, der sich in einer imaginierten Zukunft und fantastischen Landschaften bewegt, sind die Zeichnung fest in der Gegenwart verankert. Beide verbindet jedoch eines, wie Ahmed Kamel herausstellt: In beiden Werken sind keine Menschen zu sehen. Eine bewusste Entscheidung, wie Elkafrawy betont. In den Zeichnungen erscheint die Stadt, die Gebäude geradezu monumental, unmenschlich in ihren Dimensionen. Im Film wiederum ist einzig Lebendige die quallenartige Kreatur, die am Ende des Films ihr Habitat verlässt und an Land einer ungewissen Zukunft entgegengeht. Und doch sieht Elkafrawy seine Kunst nicht als reine Kritik an Urbanisierung, Megastädten und Technologisierung, möchte er weder Video noch Zeichnung als dystopisch verstehen. Als „cityscape artist“ stellt vielmehr die Stadt, das Urbane in den Mittelpunkt seiner Arbeit und versucht darin die Beziehung des Menschen zur Stadt zu untersuchen, zu hinterfragen und immer wieder neu zu betrachten.

Wer die Veranstaltung verpasst hat, kann noch bis Ende des Monats auf der Webseite von Zuker e.V. das Video „Memories of the Future“ abrufen. Die Ausstellung kann noch bis Ende August zu den Geschäftszeiten der DAFG e.V. besucht werden.

 

 

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