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DAI-DAFG Reihe: Vortrag Dr. Bernd Müller-Neuhof

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Frühbronzezeitliche Siedlungen im Nordosten Jordaniens standen im Mittelpunkt des Vortrags "Im Land der „wehrhaften Gärtner“: Frühbronzezeitliche Siedlungen in der Basaltwüste Jordaniens" von Privatdozent Dr. Bernd Müller-Neuhof, mit dem die neue DAI-DAFG Reihe „Archäologie und Kulturerbe in der Arabischen Welt“ am 13. Februar 2020 erfolgreich fortgesetzt wurde. Wieder war die Geschäftsstelle der DAFG e.V. bis auf den letzten Platz mit Interessierten gefüllt – darunter nicht nur viele Vertreter des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI), sondern auch des Auswärtigen Amts und der Berliner Museen. Prof. Dr. Claus-Peter Haase, Vizepräsident der DAFG e.V., begrüßte die Gäste und dankte dem DAI, dass es den DAFG-Mitgliedern und Interessenten mit großer Begeisterung eine Reihe anbietet, die das neue Thema der Archäologie in der arabischen Welt und vor allem in den vermeintlichen Randgebieten in den Mittelpunkt stellt.

Archäologische Randgebiete: Wichtige Informationsquelle für Forschungen

Wie wichtig die eben die Forschungen in diesen Randgebieten für die Archäologie sind, machte Dr. Arnulf Hausleiter, wissenschaftlicher Referent der Orient-Abteilung des DAI und Kurator der Reihe, in seinem Grußwort deutlich. Es sei faszinierend, wie Forschungsergebnisse aus den Gebieten, die weniger bekannt seien, sich auf die archäologische Interpretationen, Sichtweisen und Rekonstruktionen in den bekannten, erschlossenen Gebieten auswirkten.
Der Referent des Abends, Dr. Bernd Müller-Neuhof, beschäftigt sich seit Jahren mit einem solchen vermeintlichen Randgebiet: der Badia, einer fast unzugänglichen Basaltwüste und einer daran anschließenden Kalksteinwüste im Nordosten Jordaniens. Geografisch im Zentrum Vorderasiens, wurde die Region lange als archäologische Peripherie betrachtet. Diese extrem trockene Gegend erscheint auf den ersten Blick lebensfeindlich, doch fand Müller-Neuhof bei seinen Forschungen nicht nur Zeugnisse früher Siedlungen, sondern auch Hinweise darauf, dass die Badia in der Frühbronzezeit (5./4. Jahrtausend v. Chr.) eine nicht unbedeutende Transitregion für einen frühen kulturellen Austausch war.

Belege für frühbronzezeitliche Exportindustrie

So entstand in diesem innovativen und wichtigen Jahrtausend, in dem nicht nur neue Formen der Haustierhaltung und des Gartenbaus entwickelt, sondern auch neue Technologien wie das Rad, die Keramikproduktion und die Bürokratie erfunden wurden, in der Badia eine bedeutende exportorientierte Produktionsstätte von Steinwerkzeugen, den sogenannten „Cortexgeräten“. Bei Forschungen im östlichen Teil der Region fanden die Wissenschaftler unter Leitung von Müller-Neuhof Belege dafür, dass hier Werkzeugrohlinge aus Feuerstein in zweistelliger Millionenzahl im Tagebau abgebaut und anschließend exportiert wurden. Als Exportrouten wurden dabei in der eigentlich unzugänglichen Basaltwüste die Wadis genutzt. Wahrscheinlich wurde dieser Handel maßgeblich von Nomaden ausgeübt, die gleichzeitig Viehweidewirtschaft entlang dieser Kommunikationsrouten betrieben. Nachgewiesene Reste von Lagerplätzen aus der Frühbronzezeit belegen diese These und untermauern die Bedeutung der Region für den kulturellen und wirtschaftlichen Austausch.

Wehrhafte Siedlungen und intelligente Wasserbausysteme

Doch die Region wurde nicht nur von Nomaden genutzt. Dass die Region in der Frühbronzezeit auch dauerhaft besiedelt – und damit lebenswert – war, belegen Funde befestigter Siedlungen in Jawa, Khirbet Al-Ja’baryia, Tulul al-Ghusayn, und Khirbet Abu al-Husayn. Diese wehrhaften Siedlungen wurden zumeist auf bewusst auf strategisch günstig gelegenen vulkanischen Erhebungen erbaut und verfügten häufig über massive zweischalige Befestigungsmauern mit Tordurchlässen und Türmen. Ein besonders herausragendes Beispiel für eine solche wehrhafte Siedlung ist Jawa, nicht weit von der Grenze zum heutigen Syrien. Teilweise bis zu vier Meter dick sind die elegant und meisterhaft gebauten Befestigungsmauern, die die Siedlung vor Eindringlingen schützen sollten. Besonders bemerkenswert an den Siedlungen der Badia sind aber vor allem die Belege für den komplexen Wasserbau, der schon in der Frühbronzezeit betrieben wurde und der den lokalen Niederschlag mit einem intelligenten System aus Dämmen, Kanälen, Terassen und Pools während der Regenzeit sammelte und anschließend für den Gartenbau nutzbar machte. So ist einer der ältesten bekannten Dämme der Welt in Jawa zu sehen, wo die Entwicklung des Bewässerungsfeldbaus der Region ihren meisterhaften Höhepunkt findet. Jawas Terassengärtenanlagen zeichnen sich durch intelligente hydraulische Systeme aus, die durch Überläufe, Durchläufe und Kanäle die lokalen Regenfälle optimal nutzten und diese in den Sedimenten der Terassenfelder speicherten. So konnte trotz des trockenen Klimas auch außerhalb der Regenzeiten intensiver Gartenbau betrieben werden. Jawa ist damit der früheste bekannte Beleg für komplexe frühbronzezeitliche Wasserwirtschaftsysteme in der Region.

Archäologisches Randgebiet, aber nicht kulturell isoliert

Dass die Region keineswegs trotz ihrer Unzugänglichkeit isoliert war, machen Funde deutlich, die die Badia in den Kontext mit den anderen angrenzenden Regionen setzen. So fand das Team unter Leitung von Dr. Müller-Neuhof Keramik, die eindeutig als von Uruk beeinflusst zu erkennen ist. Zukünftige Forschungen sollen diese Verbindungen noch intensiver beleuchten. Aufrechtstehende Steinreihen, die aus anderen ariden Regionen wie der Negev Wüste bekannt sind und die vermutlich kultischen und kalendrischen Funktionen dienten, sind in der Badia ebenfalls zu finden und stellen so einen soziokulturellen Bezug zwischen den Regionen her. Ähnlich verhält es sich mit den als Grabstätten bekannten Dolmen, die man in Jawa ebenso findet wie im Jemen und am Jordan. Aktuell untersucht das Team um Müller-Neuhof aktuell die Exportrouten der Cortexgeräte. Noch haben die Vergleiche von Funden aus den angrenzenden Regionen mit denen aus dem Tagebaugebiet der Badia noch keine belastbaren Ergebnisse gebracht. Weiter geforscht wird aber trotzdem, um den wirtschaftlichen und kulturellen Austausch in der Region weiter zu dokumentieren und die Bedeutung der Badia im regionalen Gefüge zu beleuchten.

Denn die Badia war zumindest in der Frühbronzezeit keineswegs eine „Randregion“, wie Dr. Müller-Neuhof in seinem informativen, aber auch für Laien verständlichem Vortrag deutlich machte. Der Vortrag war ein weiterer gelungener und unterhaltsamer Beitrag zu der gemeinsamen Reihe des DAI und der DAFG e.V. , die es sich zum Ziel gemacht hat, nicht nur die aktuellsten Forschungen aus Archäologie und Kulturerbe in der arabischen Welt vorzustellen, sondern die interessierte Öffentlichkeit auch auf noch weniger bekannte Regionen und archäologische Fundstätten aufmerksam zu machen.

Die Reihe wird  am 12. März 2020 mit einem Vortrag von Dr.-Ing. Mohamed Elfath Ahmed zum Thema „Port City of Jeddah: Architecture, Building Material Trade and Logistics during the Ottoman Era“ fortgesetzt. Der Vortrag findet auf Englisch statt. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.


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