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Neunter DAFG-Jour Fixe mit Kiron und den Syrian Researchers

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*English version below*

Welche Rolle spielen Bildung und Wissenschaft in Zeiten verstärkter Migrationsbewegungen und wie kann beides zugänglicher gestaltet werden? Rund um dieses Thema diskutierten die Teilnehmenden des neunten DAFG-Jour Fixe am 20. Oktober 2016 in der Geschäftsstelle der DAFG – Deutsch-Arabische Freundschaftsgesellschaft e.V. Vertreter von gleich zwei relevanten Akteuren konnte die DAFG e.V. für diesen Jour Fixe gewinnen. Hannah Wahle von Kiron Open Higher Education und Dr. Mouhannad Malek , Gründer der Syrian Researchers, gaben durch eine Vorstellung ihrer jeweiligen Initiative eine gute Grundlage für die folgende Diskussionsrunde.

Das Grußwort hielt DAFG-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Matthias Weiter. Er gab einen kleinen Überblick über die Themen und Arbeitsfelder der DAFG e.V. und betonte deren Vielseitigkeit. Zudem ermunterte er die Anwesenden dazu, sich selbst durch Beiträge oder Themenvorschläge in die Organisation der zukünftigen DAFG-Jour Fixe  miteinzubringen. Besonders in Zeiten wie diesen seien die DAFG e.V. und deren Interessenten wichtiger denn je, um Vorurteile abzubauen und Menschen näher zusammen zu bringen. Des Weiteren bedankte er sich bei Kiron und den Syrian Researchers für die erfolgreiche Kooperation und ihre Initiativen, welche seiner Meinung nach die Art und Weise wie Menschen studieren in Zukunft verändern könnte.

Berliner Start-up zur Eliminierung von Bildungsbarrieren
Während 31% der jungen Menschen weltweit eine Universitätsbildung erhalten, liegt die Zahl bei jungen Flüchtlingen im Vergleich dazu bei einer kaum existenten Prozentzahl von 1%. Was sind die Steine, die den Flüchtlingen hinsichtlich universitärer Bildung in den Weg gelegt werden? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich das 2015 in Berlin gegründete Start-up Kiron Open Higher Education. Die Management Assistentin Hannah Wahle präsentierte die vom Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (United Nations High Commissioner for Refugees, UNHCR) analysierten Stolpersteine (Kosten, gesetzliche Einschränkungen, Sprache und Universitätskapazitäten) und erläuterte wie das exakt darauf abgestimmte Bildungsprogramm von Kiron. Am Ende des eigens von Kiron designten Bildungsprogramms steht ein Studienabschluss. In den vergangenen Wochen wurden über 700 neue Flüchtlinge, mit dem Wunsch zur Uni gehen zu können, in das Programm aufgenommen. Doch wie genau möchte eine neu gegründete Berliner NGO das universitäre Bildungssystem in Deutschland verändern? Hannah Wahle erläuterte, wie Kiron mit Hilfe von Online-Kursen, bereitgestellt durch Universitäten wie Harvard oder dem MIT,  sowie mit zahlreichen Partnerunis in Europa und einem rund um das Onlinelernen aufgebauten Support-Systems es Flüchtlingen erleichtern will, einen Studienabschluss zu erhalten und ein selbstbestimmteres Leben zu führen. Die ersten zwei Jahre im Bachelor Programm von Kiron finden online statt. Zu dem Zeitpunkt müssen von den Teilnehmenden auch noch keine offiziellen Dokumente eingereicht werden. Nach dem erfolgreichen Abschluss dieser Kurse folgt der Wechsel an eine der Kiron-Partnerunis. Dort studieren die Teilnehmenden, welche nun einen Flüchtlingsstatus vorweisen müssen, zwei weitere Jahre, um einen Bachelorabschluss zu erlangen. “From Camp to Campus“ so beschreibt Hannah Wahle die Vision, die hinter dem Engagement von Kiron steht.

Wissenschaftliche Erkenntnisse sind immer nur so gut wie ihre Reichweite
Der Syrer Dr. Mouhannad Malek verließ seine Heimat bereits im Jahr 2001, um in Frankreich und später in Großbritannien zu studieren. Heute, nach seiner Promotion, forscht er zu Themen der Zell- und Molekularbiologie sowie der Onkologie. Zudem kann er mit seiner NGO den Syrian Researchers nach etwas über vier Jahren 600 Mitstreiter und eine Facebook-Community von über 2 Millionen Menschen vorweisen. Das macht seine Organisation zu einer der größten arabisch-wissenschaftlichen Bewegungen. 33 verschiedene Teams, zusammengesetzt aus 400 Bachelor- und Masterstudierenden, Doktoranden und Spezialisten ohne Universitätsabschluss arbeiten in 43 verschiedenen Ländern als die „Syrischen Wissenschaftler“. Die Beteiligten sind jedoch nicht ausschließlich syrisch. Sie verbindet zwar die arabische Sprache, sie haben aber verschiedenste Nationalitäten, Religionen und politische Einstellungen. Pro Woche übersetzen sie ca. 50 wissenschaftliche Artikel aus allen Themengebieten (ausgenommen Religion und Politik) und veröffentlichen diese auf ihrer Homepage. Doch die eigentliche Arbeit der Syrian Researchers beinhaltet noch einen wichtigen Zwischenschritt. Die beteiligten Wissenschaftler wählen nicht nur geeignete Artikel aus und übersetzen diese, sie vereinfachen diese auch und gestalten sie anschaulicher. „Science is nothing to be afraid of, science is the solution“, so Dr. Mouhannad Malek. Hinter seiner Initiative verbirgt sich der Wunsch, mehr Menschen für die Wissenschaft zu begeistern und diese so zu einem Werkzeug für mehr Verständnis untereinander werden zu lassen. Als großes Vorbild dient das Vorschungszentrum Synchrotron-Light for Experimental Science and Applications in the Middle East (SESAME) in Jordanien, tätig sind dort Wissenschaftler aus Ägypten, Bahrain, Iran, Israel, Jordanien, Pakistan, den  Palästinensischen Autonomiegebieten, der Türkei und Zypern. Zusätzlich sieht Malek die Förderung und Öffnung von Wissenschaft als eine Grundlage, um Geschäfte zu gründen, Arbeitsplätze zu schaffen und eines Tages Syrien wieder aufzubauen.

Zukunftsvisionen
Die Teilnehmenden ließen es sich nicht nehmen, beide Vortragenden in der im Anschluss an den Input stattfindenden und von Jour-Fixe Organisator Jonas Reiche moderierten Fragerunde zu ihren Arbeitsweisen und Zukunftsvisionen zu befragen. So gab Hannah Wahle einen Einblick in die Ausbaupläne von Kiron Open Higher Education zu einer universitären Einrichtung. Zurzeit läuft die Beantragung einer offiziellen Akkreditierung als Universität. Bis dahin wird Kiron weiter die Online-Angebote anderer Universitäten nutzen. Auch die Syrian Researches befinden sich zurzeit in einem Akkreditierungsprozess. Sie wollen sich offiziell als Nichtregierungsorganisation in Berlin niederlassen und in ihrer Arbeit einen besonderen Fokus auf die syrischen Gemeinschaft in Deutschland legen. Auch für die ferne Zukunft haben beide Visionen. Hannah Wahle könnte sich vorstellen, die Zielgruppe von Kiron Open Higher Education auch auf die Menschen ohne Flüchtlingsstatus auszuweiten, die keinen Zugang zu traditioneller Universitätsbildung genießen. Dr. Mouhannad Malek schwebt vor, irgendwann wenn die arabischsprachige Wissenschaft ausreichend ausgebaut ist, wissenschaftliche Artikel aus dem Arabischen ins Englische zu übersetzen.

Im Anschluss an diesen Teil des Abends nutzten die Studierenden und Young Professionals die Gelegenheit, sich untereinander oder direkt mit den Vortragenden zu unterhalten. Die Gäste nutzten so die Möglichkeit, gemeinsam den Input des Abends zu reflektieren und sich über die Zukunft von Bildung und Wissenschaft in Zeiten verstärkter Migrationsbewegungen auszutauschen.

Weitere Projekte für geflüchtete Wissenschaftler:
Europäische Union: Science4Refugees
Arab-German Young Academy of Science and Humanities: Adopt an Academic

Der nächste Jour Fixe lässt auch nicht lang auf sich warten. Am 10. November lädt die DAFG e.V. zusammen mit Alsharq ein zum 10. DAFG Jour Fixe mit dem Thema: „Vergissmeinnicht – Der Libanon seit Beginn des Syrien-Krieges“. Die Veranstaltung findet auf Englisch statt. Weitere Details entnehmen Sie bitte der Einladung.

Leontine Päßler

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English:

Which role do education and research play in times of migration? Is the access to both open and equal or does their infrastructure need a change? Those and other related questions were discussed at the 9th DAFG Jour Fixe on 20 October 2016 in the DAFG-Headquarters in the heart of Berlin. Representatives of two innovative actors in that field joined in on the event. Hannah Wahle, Management Associate at Kiron Open Higher Education and Dr. Mouhannad Malek, Founder of the Syrian Researchers gave all participants an insight on their work and their perspectives on the topic.
Prof. Dr. Matthias Weiter, DAFG-Board Member opened the evening with a short introduction into the working fields of the DAFG. Furthermore he emphasized the importance of the commitment and interest of young professionals and academics in topics like migration and the German-Arab relations in times of growing prejudices. Moreover he thanked Kiron Open Higher Education and the Syrian Researchers for joining in on this DAFG Jour Fixe and for the excellent work they are doing in the field of education and research.

Is a Berlin Start-Up going to eliminate barriers in the sector of higher education?
While 31% of young people worldwide receive higher education, only 1% of young refugees get the chance to receive higher education. The Berlin Start-up Kiron Open Higher Education is focusing on this evident gap since its foundation in 2015. According to the United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR) there are four major elements that lead to an inequality in access to higher education for refugees. Those are: costs, legal restrictions, language barriers and university capacities. Hannah Wahle explained to the audience how she and her colleagues at Kiron designed their educational program for refugees while bypassing the mentioned elements. During the first two years in the Kiron program the participants study online. They complete online courses and seminars designed by universities like Harvard, the MIT and others. During those two years no legal documents need to be submitted. This gives the participants time to sort out their paperwork and apply for the refugee status. Following the two years of online courses, the refugees transfer to an actual university where they will study another two years to receive their bachelor’s degree. At the time of transfer legal documents and the refugee status must be present.
Just last week over 700 new refugees joined the Kiron program to begin or proceed their way towards a university degree. ”From Camp to Campus”, that is how Hannah Wahle describes the vision of Kiron.


Research needs to be valued by its reachability
Dr. Mouhannad Malek left his home country Syria in 2001 to study in France and later in the United Kingdom. Today the postdoc is conducting research in the field of cell and molecular biology as well as in the field of oncology. Parallel to his studies Dr. Malek founded his NGO the Syrian Researchers in 2012. After four years he gathered 600 supporters and a Facebook community of over 2 million followers behind him and his idea of accessible and interesting research articles for Arabic speakers. Those numbers make his organization one of the biggest Arabic research movements.33 different teams, formed by 400 bachelor and master students, Ph.D students and experts without a university degree, work in 43 different countries as the “Syrian Researchers”. The participants are not exclusively Syrian, they have different nationalities, religious and political believes but are united by the Arabic language. Around 50 academic articles in all fields of research (except religion and politics) are translated and published by the Syrian Researchers. But that is not all. They do not simply translate the articles, their aim is to simplify them, make them interesting and sometimes fun, so that the invisible barrier of highbrow phrasing disappears. Dr. Mouhannad Malek wants to show that: „Science is nothing to be afraid of, science is the solution“. With his organization Dr. Malek drives to make research attractive for a broader Arabic-speaking audience and get people interested in academic topics.


Visions for a brighter future
Both participants and their organizations do not plan to stop where they stand now. According to Hannah Wahle and Dr. Mouhannad Malek, Kiron and the Syrian Researchers are planning to expand and intensify their work step by step to make education and research more accessible.
For Kiron this means starting the accreditation process to be recognized as a university and expanding their network. Eventually Kiron might expand their program to other groups of society that suffer from unequal access to higher education.
The Syrian Researchers are currently building a base in Berlin and are planning on focusing on the large Syrian community in Germany. Someday Dr. Malek said, the Syrian Researchers might expand their audience by translating Arabic academic articles into English.
The attendees used the venue to discuss the topic of education and research in times of migration as well as to ask Hannah Wahle and Dr. Mouhannad Malek about their work and their visions.

Other projects for refugee-academics:

European Union: Science4Refugees

Arab-German Young Academy of Science and Humanities: Adopt an Academic


Leontine Päßler

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