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DAFG-Reihe "Einblicke": Das Ägyptische Museum

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Nicht nur Einblicke, sondern auch Ausblicke auf die Zukunft des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung in Berlin bot diesmal der inzwischen fünfte Online-Vortrag in der DAFG-Reihe „Einblicke – Berliner Museen stellen sich vor“. Die stellvertretende Direktorin des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung – Staatliche Museen zu Berlin, Dr. Olivia Zorn, präsentierte am 11. März 2021 den Zuschauern in ihrem Vortrag „Angekommen, aber noch nicht vollendet – Gegenwart und Zukunft der Präsentation des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung“ die spannenden Pläne für die Erweiterung des Museums im Rahmen des „Masterplans Museumsinsel“.

Das Ägyptische Museum und Papyrussammlung auf der Museumsinsel gehört zu den meist besuchten und damit auch bekanntesten Museen Berlins.  Das liegt zum einen an der berühmten Büste der Nofretete, die dort zu sehen ist, zum anderen aber auch – wie DAFG-Vizepräsident und Moderator Prof. Dr. Claus-Peter Haase in seiner Einführung erläuterte – an der großen Faszination, die die Kultur des alten Ägypten bis heute auf die Menschen ausübt. Für die Museumsverantwortlichen, so Haase, eine „interessante Herausforderung, eine ästhetische und eine wissenschaftliche“ dieser Faszination und dem großen Interesse in ihren Präsentationen Rechnung zu tragen. Eine Herausforderung, der sich die Referentin Dr. Olivia Zorn schon lange stellt. Sie ist eine der langjährigsten Kennerinnen des Sammlung des Ägyptischen Museums und erfahrene Kuratorin, die schon die Umzüge und Neukonzipierungen der Sammlung in den vergangenen Jahrzehnten betreut hat und auch die weitere Neuaufstellung des Museums verantwortet.

Ägyptische Großarchitektur als Teil des „Rundgangs der Architekturen“

Denn obwohl die Sammlung nach ihrem Umzug vom Charlottenburger Standort 2005 und der Interimsausstellung im Alten Museum schon seit 2009 im Neuen Museum ihr endgültiges Zuhause gefunden hat, ist, so Zorn, erst ein Etappenziel auf dem langen Weg bis zur endgültigen Vollendung des Museums erreicht. So sollen die Großarchitekturen der Sammlung, die bislang keinen Platz im Neuen Museum gefunden haben, in den geplanten, aber noch zu bauenden vierten Flügel des Pergamonmuseums einziehen. Dort vervollständigen sie dann den „Rundgang der Architekturen“ im Pergamonmuseum, der die Großarchitekturen des Vorderasiatischen Museums, mit denen der Antikensammlung und des Museums für Islamische Kunst verbindet und so – nicht immer chronologisch, aber in einem harmonischen Bogen – den Besuchern die Faszination antiker Architektur vermitteln soll. Eine Mammutaufgabe, die jahrzehntelange Planung voraussetzt und wohl erst Anfang der 2030 abgeschlossen sein wird.

Erweiterungen im Neuen Museum

Dabei bleiben Ausstellungskonzeption und die Gestaltung der Ausstellungsräume im Neuen Museum größtenteils unverändert. Die 2009 sorgfältig auf die Räume abgestimmten Präsentationen wie Skulpturensaal und Armarna Bereich bleiben auch in Zukunft in dieser Form bestehen. Freuen können sich die Besucher und Besucherinnen des Museums auf eine baldige Erweiterung der „Jenseitswelt“ im Untergeschoss des Neuen Museums. Dort werden die durch die Eröffnung der James Simon Galerie überflüssig gewordenen Zusatzgarderobenbereiche in Ausstellungsfläche umgewandelt und neben bisher noch in Depots lagernden Särgen und Sarkophagen komplette Grabenensemble von der ersten Zwischenzeit bis in die griechisch-römische Periode ausgestellt.

Rekonstruktion eines ägyptischen Tempels im vierten Flügel des Pergamonmuseums

Die wichtigste Veränderung erfolgt aber in einem großen Schritt: Die Großarchitektur des Museums, die Tempelanlage des Sahure mit seinen bekannten Reliefs und die Kalabscha Tore, die teilweise noch an seinen ursprünglichen Standorten in Charlottenburg zu sehen sind, werden im vierten Flügel des Pergamonmuseums zu einer Tempelrekonstruktion zusammengeführt.  Hier bekommen die Besucher die Gelegenheit,  so Zorn, sich „das Erlebnis eines realen ägyptischen Tempels zu erschließen.“  Um dies zu erreichen, werden dabei Objekte aus unterschiedlichen Epochen und Tempelformen kombiniert: Während Säulen und Reliefs aus der Totentempel und Pyramidenanlage des Sahure aus der Zeit um 2480 vor Christus stammen, sind die zu einem Göttertempel gehörenden Kalabscha Tore aus römischer Zeit (20 v.Chr.).

Historische Wahrheit oder authentisches Besuchserlebnis

Dass der rekonstruierte Tempel damit nicht historisch korrekt ist, ist dabei für Zorn zweitrangig. Das authentische Erleben eines ägyptischen Tempels mit allen Sinnen soll im Vordergrund stehen. Hilfreich ist dabei die Glasfassade und Lichtglasdecke des geplanten vierten Flügels, die eine Tageslichtsituation fast wie in Ägypten schafft und gleichzeitig den Eindruck von Weite und Transparenz vermittelt. Um die Erfahrung der Besucher noch authentischer zu gestalten, erhält der Boden im Tempelbereich zu dem einen Basaltboden, der dem in der Pyramidenanlage Sahures gleicht und die originale Farbwirkung des Rosenquarzes der Tempelsäulen und -vorsprünge betont. Die bisher im Griechischen Hof des Neuen Museums ausgestellten Reliefs aus der Pyramidenanlage des Sahure finden ebenfalls teilweise ihren Platz in der Präsentation. Die zurzeit an das Metropolitan Museum ausgeliehene Monumentalfigur des Amenemhet III, sein stark beschädigtes Pendant sowie ein Naos aus ptolemäischer Zeit vervollständigen die exemplarische Tempelanlage.

Museumsarbeit als Gratwanderung

Wie schwierig die Planungen einer solchen monumentalen Präsentation sind und welche Abwägungen und Probleme die Museumsplaner zu bewältigen haben, machte Dr. Zorn in ihrem detaillierten und informativen Vortrag den vielen interessierten Zuschauern anschaulich deutlich.  Die Planung sei immer eine Gratwanderung. „Wie viel historische Wahrheit kann ich rekonstruieren, wie viel Platz lasse ich den Besuchern, wie kann ich die Objekte den Besuchern erfahrbar machen und gleichzeitig die Sicherheit der Objekte garantieren?“ Diese Überlegungen seien immer präsent.  Viele Planungen müssten immer wieder überdacht werden – so sorge die Transparenz des vierten Flügels zwar für authentisches Tageslicht, führte aber auch dazu, dass die Sicht- und Lesbarkeit der Sahure-Reliefs eingeschränkt werde. Um die Wirkung der Tempelanlage nicht zu stören, müsse man zudem auf erklärende Tafeln oder Videopräsentationen zugunsten von digitalen Lösungen, zum Beispiel über die Smartphones der Besucher, verzichten.

Es waren diese detaillierten und informativen Einblicke in die Museumsarbeit im Allgemeinen und die Präsentationsplanung im Besonderen, die den Vortrag von Dr. Zorn so faszinierend machte. Selten ist es Museumsbesuchern möglich, die langjährigen und aufwendigen Planungen hinter den Kulissen des Museums – von Fragen der Statik bis hin zu Transportwegen und Beleuchtungsfragen – so transparent und verständlich nachzuvollziehen.

Im vorerst letzten Vortrag der Reihe wird die Direktorin des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung, Prof. Dr. Friederike Seyfried, die internationalen Projekte und Kooperation des Museums vorstellen. Der genaue Termin wird noch bekanntgegeben.


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