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Roundtable mit jordanischen Ministern für Energie und Umwelt

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Im Nachgang des MEFED 2022 – MENA Europe Future Energy Dialogue, der auf Initiative der Bundesregierung und der Jordanischen Regierung im Juni 2022 am Toten Meer stattfand, besuchten Dr. Saleh A. Al-Kharabsheh, jordanischer Minister für Energie und Bergbau, und der jordanische Umweltminister Dr. Muawieh Khalid Radaideh Berlin.

Vor diesem Hintergrund lud die DAFG – Deutsch-Arabische Freundschaftsgesellschaft e.V. in Kooperation mit der jordanischen Botschaft in Berlin am 10. Oktober 2022 zu einem exklusiven Roundtable mit beiden Ministern. Thematisch standen dabei vor allem Themen der Energieeffizienz, der Erneuerbaren Energien sowie Recycling und Abfallwirtschaft im Fokus. Entsprechend nutzten Verbands- und Firmenvertreter aus dem Bereich der Energiewirtschaft bzw. den Erneuerbaren Energien diese seltene Gelegenheit des persönlichen Austausches mit beiden Ministern in kleiner Runde.

Energieminister Al-Kharabsheh stellte beginnend die zukunftsweisenden und ehrgeizigen Pläne Jordaniens im Bereich der Erneuerbaren Energien vor: Derzeit liege der Anteil der Erneuerbaren (insbesondere Solar, aber auch Wind) am Energiemix bei circa 29%; bis zum Jahr 2030 strebe das Königreich ein Quote von 50% an. Gerade im Bereich der Solarenergie gebe es noch viel ungenutztes Potential, da viele Gebiete des Landes zur Kategorie mit den weltweit besten natürlichen Standortbedingungen zählten. Um sich als Zentrum für grüne und nachhaltige Energieerzeugung in der Region zu etablieren, plant Jordanien auf hohem Niveau in die Herstellung und den Export von grünem Wasserstoff mittels Solarenergie einzusteigen. Hier böten sich gerade für die deutsche Wirtschaft interessante Geschäfts- und Investitionsmöglichkeiten. Innerhalb der bestehenden deutsch-jordanischen Energiepartnerschaft wurde kürzlich die GEA – German Energy Academy in Jordan gegründet, um die benötigten Fachkräfte auszubilden und der in überwältigender Mehrheit jungen jordanischen Bevölkerung Karrieremöglichkeiten in diesem Zukunftssektor zu eröffnen und die hohe Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen. Gerade solch bilaterale Ausbildungsprojekte könnten angesichts des Fachkräftemangels in Deutschland auch für den deutschen Markt von großem Interesse sein. Zudem bestehe bereits seit 2005 die German-Jordanien University (GJU).

Umweltminister Radaideh ergänzte, dass das Thema Erneuerbare Energien und grüne Technologien sektorenübergreifend und von grundlegender Bedeutung in Jordanien sei, wie beispielsweise im Transport- und Verkehrswesen: In Jordanien seien bereits jetzt 16% der Fahrzeuge im Individualverkehr elektrobetrieben oder via Plug-in-Hybrid, d.h. insbesondere im Bereich der Ladeinfrastruktur gebe es großen Bedarf und damit auch ein enormes Geschäftspotential. Auch im Landwirtschaftssektor sehe man große Möglichkeiten für grüne Technologien, insbesondere angesichts des für Jordanien existentiellen Problems der Wasserknappheit. Großprojekte im Bereich des Wasserrecyclings zur Bewässerung, aber vor allem auch der Meerwasserentsalzung zur Trinkwassergewinnung unter Nutzung eines möglichst hohen Anteils Erneuerbarer Energien befänden sich in Planung und bereits teils in Ausschreibungsprozessen. Abschließend ging Dr. Radaideh noch auf das Thema Recycling und Waste Management ein, dem er dringende Priorität beimaß und die interessanten Möglichkeiten für die Abfallwirtschaft hervorhob. 50% des in Jordanien anfallenden Abfalls seien organischen Ursprung und eigneten sich daher als Biomasse für die Energiegewinnung, während die anderen 50% an-organischen Abfalls mit modernen Recyclingmethoden möglich weitflächig einer Kreislaufwirtschaft zugeführt werden sollen.

Nach dem Roundtable ergab für geladenen zahlreichen Expertinnen und Experten noch die Möglichkeit zum persönlichen Austausch mit den beiden jordanischen Ministern.

 

 

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