Ramadan Karim!
Wir wünschen allen Musliminnen und Muslimen einen gesegneten Fastenmonat!
Bild: © Jonas Reiche/DAFG e.V.
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Wir wünschen allen Musliminnen und Muslimen einen gesegneten Fastenmonat!
Bild: © Jonas Reiche/DAFG e.V.
...Die Arabische Republik Ägypten und die Bundesrepublik Deutschland verbinden eine starke Partnerschaft und über 70 Jahre
...DAFG organisiert hochkarätiges Programm in München
München, 6. März 2023
Der saudische Investitionsminister, S.E.
...DAFG-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Udo Steinbach, Leiter des MENA-Study Center der Maecenata Stiftung, gab Journalistin
...Das verheerende Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet hat einmal mehr auch die Situation und Schicksale von
...Anlässlich des 70-jährigen Bestehens der Arabischen Liga veranstaltete die DAFG – Deutsch-Arabische Freundschaftsgesellschaft e.V. in Kooperation mit dem Zentrum Moderner Orient (ZMO) am 11. Februar 2015 einen Vortrag zum arabischen Regionalismus. Der Begriff Regionalismus stammt aus der Disziplin der internationalen Beziehungen und beschreibt einen Prozess, bei dem sich Staaten einer geographischen Region annähern und zusammenschließen, um im politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Bereich zu kooperieren. Doch während die Europäische Union als Musterbeispiel einer solchen Entwicklung gilt, wird der arabische Regionalismus in der Politikwissenschaft bisher hauptsächlich unter dem Paradigma eines gescheiterten Integrationsprozesses wahrgenommen.
Eine deutlich positivere Einschätzung vertrat Dr. Silvia Ferabolli, Assistenzprofessorin an der UniRitter Laureate International Universities in Porto Alegre, in ihrem Vortrag „Arab Regionalism: A Post-Structural Perspective". Nach einer Begrüßung durch DAFG-Geschäftsführer Björn Hinrichs und einführenden Worten von Moderatorin Dr. Sanaa Alimia, konnten die Zuschauer eine neue und optimistische Lesart des arabischen Regionalismus und seiner politischen Organisation, der Arabischen Liga, kennen lernen.
Arabischer Regionalismus aus post-strukturalistischer Perspektive
Dr. Ferabolli beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren mit dem Phänomen des arabischen Regionalismus und lud ihre Zuhörer von Beginn an ein, das dominante Narrativ einer „zum Scheitern verdammten“ arabischen Region in Frage zu stellen. In ihrer post-strukturalistischen Analyse kritisierte sie den eurozentristischen Blickwinkel vieler Wissenschaftler und Politiker, die sich oft weigerten, einen funktionierenden Regionalismus in der arabischen Welt anzuerkennen oder zu diesem zu forschen. Die arabische Region würde stets nur am Standard der Europäischen Union gemessen und mit negativen Stereotypen in Verbindung gebracht. Doch obwohl sie sich stark von der EU unterscheide, sei sie noch lange kein Misserfolg, denn jede Region entwickle eine eigene Spielart des Regionalismus, so die brasilianische Politologin. In Ihrem spannenden und lebhaften Vortrag machte sie damit auch auf die Verknüpfung von Macht und Wissen innerhalb der Diskurse über die arabische Region aufmerksam und vertrat die Meinung, dass Wissenschaftler zwangsläufig auch Politik machen, sobald sie zu einem Thema forschen und veröffentlichen.
Erfolg des arabischen Regionalismus
Anhand einer Vielzahl empirischer Daten präsentierte Dr. Ferabolli ihren Zuhörern deutliche Anzeichen für einen lebendigen Regionalismus in der arabischen Welt. Als Beispiel für Prozesse regionaler Integration seien u.a. das Freihandelsabkommen der Staaten der Arabischen Liga oder die Öffentliche Entwicklungsarbeit durch den „Arab Fund for Economic and Social Development“ anzusehen. Auch bei den ausländischen Direktinvestitionen kämen über 40 Prozent der Gelder aus Ländern der Region. Im Unterschied zur Europäischen Union sei der arabische Teil der Welt sogar durch eine stark ausgebildete regionale Identität gekennzeichnet und Literatur-, Kino- und Medienlandschaft sowie der Tourismus seien ebenfalls stark intra-regional geprägt. In diesem Zusammenhang hob Dr. Ferabolli auch die Rolle der Arabischen Liga hervor, die als älteste politische regionale Organisation der Welt oft im Namen der arabischen Staaten Verhandlungen führen und gemeinsame Interessen vertreten würde. So wurde deutlich, dass abseits der negativen Berichterstattung viele Beispiele für Integration, Koordination und Kooperation in der arabischen Region existieren.
Nach dem Vortrag nutzten viele der Anwesenden die Möglichkeit, der Referentin Fragen zu stellen und ihre Thesen zu diskutieren. Unter Moderation von Dr. Sanaa Alimia, Fellow des ZMO, kam es zu einem angeregten Austausch der Teilnehmer, der sich auch nach Ende der Veranstaltung noch in den Räumen der DAFG fortsetzte.
Jan Karnebogen
Dr. Silvia Ferabollis Buch „Arab Regionalism: A Post-Structural Perspective“ ist im Dezember 2014 im Verlag Routledge Chapman & Hall erschienen.
Bildrechte:
Arab League Grunge Flag CC BY 2.0 (Nicolas Raymond); übrige Bilder © DAFG e.V.
29. März 2023, 18:30 Uhr
DAFG-Geschäftsstelle, Friedrichstraße 185, 10117 Berlin
Das katastrophale
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