DAFG, Politik

Expertenrunde Politik und Religion/Religion und Diplomatie

Am 6. November 2024 organisierte die DAFG – Deutsch-Arabische Freundschaftsgesellschaft e.V. und die Forschungsstelle

 ...
DAFG, Politik

Dr. Dania Koleilat Khatib zu Gast bei der DAFG

Am 28. Oktober 2024 trafen der DAFG-Vorstand und eingeladene Experten Dr. Dania Koleilat Khatib, Beraterin des

 ...
DAFG, Medien & Kommunikation

DAFG-Jour Fixe: Social Media und das Empowerment von Frauen in der arabischen Welt

In vielen arabischen Ländern sind die Mehrheit der Hochschulabsolventen Frauen, daher entstehen für sie neue Rollen in

 ...
DAFG

Die DAFG e.V. verabschiedet sich vom ägyptischen Botschafter S.E. Khaled Galal Abdelhamid

Der DAFG-Vorstand verabschiedete sich am 11. Oktober 2024 vom ägyptischen Botschafter S.E. Khaled Galal Abdelhamid,

 ...
DAFG

Dr. Harald Marquardt erhält die Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg

Die DAFG - Deutsch-Arabische Freundschaftsgesellschaft e.V. gratuliert ihrem langjährigen Schatzmeister Dr. Harald

 ...

Deutsch-Arabischer Wissenstransfer – DAFG-Panel auf der KUBRI

1 von 12

In der berühmten Kairo-Trilogie des ägyptischen Literaturnobelpreisträgers Nagib Machfus ist es der Kaufmannssohn Kamal, dessen Wunsch Lehrer zu werden ihm nichts als Hohn und Spott einbringt. Auch ein halbes Jahrhundert später ist die Akzeptanz des Lehrerberufes und das fehlende Bewusstsein für dessen Funktion zur Bildungsvermittlung weiterhin ein Problem, das viele arabische Staaten betrifft. Ein Lehrergehalt reicht meist nicht einmal für die existenzielle Grundversorgung. Die Leidtragenden dieser Missstände sind vor allem Kinder und Jugendliche und damit die Zukunft der jeweiligen Länder. Wie kann Deutschland mit seinen Institutionen und dem über Jahrzehnte gewachsenen Bildungssystem unterstützend tätig werden? Was wird von arabischer Seite aus benötigt? Die Podiumsdiskussion „Deutsch-Arabischer Wissenstransfer“ der DAFG – Deutsch-Arabische Freundschaftsgesellschaft e.V., die im Rahmen der KUBRI – Europäisch-Arabische Karriere- und Bildungsmesse am 16. Mai 2014 in München stattfand und von DAFG-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Matthias Weiter moderiert wurde, richtete den Blick auf diese Fragen, nahm aber auch die bereits bestehenden Projekte in den Fokus.

„Bildung muss Perspektiven für die Zukunft bieten.“

Gudrun Orth, neu gewählte Erste Vorsitzende der Deutsch-Jemenitischen Gesellschaft, betreute lange ein Bildungsprogramm für Grund- und Sekundarschulen in Sana’a. „Der Zugang zu Bildung ist das Eine, aber wie kann man langfristig Qualitätsstandards durchsetzen?“, benannte Orth eine der drängendsten Fragen auf diesem Gebiet. Vor allem das Bewusstsein für die Bedeutung einer umfassenden Bildungsversorgung sei vielerorts noch nicht genug ausgebildet. Neben den Grundfertigkeiten Lesen, Schreiben und Rechnen – „Wir wären schon sehr froh wenn wir dies flächendeckend erreichen könnten.“ – müssten vor allem im Bereich der Textverarbeitung Fortschritte erzielt werden. Daher sei eine gezielte Förderung der Lehrkräfteausbildung vonnöten, um auch didaktische Kompetenzen zu vermitteln. Konflikte, staatliche Instabilität, die Geschlechterbenachteiligung und eine heterogene ethnische Zusammensetzung benannte Orth als jene Faktoren, die sich als „konstante Bedrohung“ für die Bildungspolitik darstellen.

„Die Wirtschaft muss das immense Potenzial des arabischen Raums erkennen.“

Von der Unternehmensseite aus benötige man qualifizierte Kenner von Religion und Kultur, um eine Begegnung auf Augenhöhe gewährleisten zu können, führte Dr. Jean Ghassan Farra, Sales Manager bei Siemens Energy, aus. Im speziellen Fall von Siemens sehe man sich als Aus- und Weiterbilder, der, aufbauend auf einer Vorqualifizierung, eine spezialisierte Weiterbildung anbiete. Als Beispiel ging Farra auf die Siemens-Aktivitäten in Najaf, Irak, ein, wo man seit vier Jahren an Wiederaufbauprojekten mit lokalen Partnern beteiligt ist. Als klarer Nachteil bezeichnete er das Fehlen dualer Ausbildungsmöglichkeiten, daran müsse „perspektivisch gearbeitet werden“.

Umschwung von staatlicher zu privatwirtschaftlicher Ausbildung in Saudi-Arabien

Dr. Traugott Schoefthaler, Portfolio Manager Education and Training bei der GIZ in Saudi-Arabien, berichtete von der Politik der „Saudisierung“, die als Ausdruck eines gesellschaftlichen Umdenkens verstanden werden könne. So habe die Regierung in den letzten Jahren das Budget des Ausbildungssektors vervierfacht. Zudem sei die verstärkte Initiative der Privatwirtschaft zu beobachten, die versuche neue Standards zu setzen: „Die Wirtschaft hat das Steuerrad in der Hand.“ Vor allem das Problem der mangelhaften Englischkenntnisse, besonders im fachlichen Bereich, gelte es jedoch in Zukunft anzugehen.

Unterstützung bei der Integration in den deutschen Arbeitsmarkt – VDI und TAG

Als Mittlerorganisation, „Sprecher, Gestalter, Netzwerker“, stellte Humam Zain Allabidean die Rolle des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) im arabischen Raum vor. Besonders mit Blick auf die Golfregion ziele man darauf ab, Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien und des Umweltschutzes auf den Weg zu bringen, vermehrt Frauen im Arbeitsmarkt zu etablieren und über Investorenprogramme auch den kulturellen Austausch zu fördern. In Deutschland ist der VDI bei der Betreuung von arabischen Ingenieuren sehr aktiv. Auf eine intensivere Betreuung und Integration zielt auch die TAG – Tunesische Akademiker Gesellschaft e.V. ab. TAG-Vertreterin Haifa Beji ging zunächst auf das tunesische Bildungssystem ein, das sich weitgehend positiv entwickle, jedoch eine tiefere Vernetzung von Theorie und Praxis benötige. Die TAG versucht, tunesischen Akademikern den Start in den deutschen Alltag zu erleichtern, bspw. durch Mentoring-Programme, sowie ein Netzwerk zur besseren Anbindung an den tunesisch-deutschen Markt zu schaffen.

„Eine Art „Leo-Wörterbuch“ für den arabischen Techniker“

Dem übergeordneten Problem der fehlenden Standardisierung von Fach- und Wissenschaftstermini in der arabischen Sprache widmet sich ARABTERM, ein „Jahrhundertprojekt“. Koordinator Guido Zebisch präsentierte das langfristige Projekt der GIZ, ein arabisches technisch-digitales Wörterbuch aufzubauen. Mit dem enzyklopädisch angelegten Werk könne der Status des Arabischen als Wissenschaftssprache gefördert, aber auch die Investitionsbedingungen für Unternehmen verbessert werden. Durch die Online-Verfügbarkeit sei zudem eine flexible Anwendung gewährleistet.

Die Diversität des arabischen Wirtschaftsraums und die verschiedenen Bildungssysteme verhindern übergreifende Aussagen. Bei aller Rückständigkeit, vor allem innerhalb des Bildungssektors, verweisen die vorgestellten Projekte und Eindrücke jedoch auf das gewaltige Potenzial, das es zukünftig zu nutzen gelte. 

Jan-Philipp Zychla

Termine

November 2024
27 28 29 30 01 02 03
04 05 06 07 08 09 10
11 13 14 17
18 19 20 21 22 23 24
25 26 27 28 29 30 01
November 2024
27 28 29 30 01 03
04 05 07 08 09 10
13 14 17
18 19 20 22 23 24
25 26 27 28 29 01
DAFG, Berlin

Arabisch Schnupperkurs mit DAFG-Arabischlehrerin Simone Britz auf der Expolingua 2024

15. November 2024, 15:00 - 15:30
EXPOLINGUA im Tagungswerk, Lindenstraße 85, 10969 Berlin, Raum 2

Au

 ...
DAFG, Berlin

Arabisch mit 7 Buchstaben: Schnupperkurs mit DAFG-Arabischlehrerin Simone Britz auf der Expolingua 2024

15. November 2024, 17:15 - 17:45 Uhr
16. November 2024, 11:00 - 11:30 Uhr und 13:15-13:45 (auf

 ...
DAFG, Berlin

Learn Arabic with just 7 letters! - Arabic workshop with DAFG Arabic Teacher Simone Britz at Expolingua 2024

16 November 2024, 1:15-1:45 pm
EXPOLINGUA im Tagungswerk, Lindenstraße 85, 10969 Berlin, Raum 2

Seve

 ...
Mannheim

Leben am Rande von Krieg und Zivilisationskrise – Ist die Welt noch zu retten?

15. - 16. November 2024
Ökumenisches Bildungszentrum Sanctclara, Mannheim

Der russische Angriffskrieg

 ...
Berlin

Workshop: Perspektiven auf Israel, Palästina und die Region – was bewegt uns im Innern?

Samstag, 16. November 2024, von 10 - ca. 17 Uhr
Katholische Akademie in Berlin, Hannoversche Str. 5,

 ...
Berlin

Die Oud - von allen Saiten: Jordi Savall & Waed Bouhassoun

21. November 2024, 19:30 Uhr
Pierre Boulez Saal, Französische Straße 33d, 10117 Berlin

Jordi Savall

 ...