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Ein Querschnitt der Gesellschaft – die Ausstellungseröffnung „Portrait Studio“ des Künstlers Fritz Best

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„Es ist beeindruckend – ich kann hier Syrien in den Gesichtern der Menschen sehen“, berichtet eine Frau, die die Ausstellungseröffnung „Portrait Studio“ des deutsch-britischen Künstlers Fritz Best besucht. Sie streift den langen Gang entlang und schaut in die Gesichter vieler Menschen. Woher sie kommen, ist nicht gleich ersichtlich, welche Geschichten sie mitbringen, lässt sich nur mutmaßen.

Zur Ausstellungseröffnung am 27. September 2013 begrüßte der Vizepräsident der DAFG – Deutsch-Arabische Freundschaftsgesellschaft e.V., Houssam Maarouf, den Künstler Fritz Best und die zahlreich erschienenen Gäste. Daran anschließend ergriff Best, 1964 in London geboren, das Wort und gab einige interessante Hintergrundinformationen zu den hängenden Portraits und Holzschnitten. So erfuhr das Publikum, dass dieser eigentlich nie Portraits malen wollte: „Ich dachte, dass lebende Menschen nicht auf zwei Dimensionen festhaltbar sind“. In einem palästinensischen Flüchtlingslager in Syrien nutzte er dann aber die Gelegenheit, malte die Menschen und ließ sich dabei ihre Geschichten erzählen, aus welchen Ausschnitte für die Ausstellung zur Verfügung gestellt wurden. So entstand die Idee einer Portrait-Reihe während der Umbrüche 2011. Fritz Best, der schon zuvor Projekte in Ägypten, Jordanien und Syrien leitete, dokumentiert die im Land lebenden Menschen, hält ihre Geschichten fest und zeichnet einen Querschnitt der Gesellschaft.

Mit der Zeit formten sich aus der Idee mehrere Kapitel: Neben den Bildern in der Nähe von Damaskus, fiel Fritz Bests Aufmerksamkeit einem kleinen Dorf in Brandenburg zu, wo er seit 13 Jahren sein Atelier hat: Die Bewohner Bergsdorfs entstammen Familien, die 1945 aus dem heutigen Polen vertrieben worden sind, über die Oder nach Brandenburg kamen und somit Opfer großer Umwälzungen am Ende des II. Weltkriegs waren. Als dritten Komplex beschäftigte der Künstler sich mit der arabischen Gemeinde in Berlin.

„Die Ausstellung wirft einen Blick auf deplatzierte Menschen in der Gesellschaft - obwohl wir auf eine gewisse Weise alle deplatziert sind!“ Alle drei Gruppen, alle drei Kapitel, könnten unterschiedlicher nicht sein. Trotzdem ist es bemerkenswert, dass so viele Gemeinsamkeiten erkennbar werden und zum Vorschein treten, denn sie alle tragen eine Geschichte von Vertreibung und Heimatverlust. Abschließend bestätigt Bests Frau, welche aus Syrien stammt, diese Aussage: „Mein Gesicht ist hier, aber ich fühle mich in Syrien.“

Neben den Portraits in A4-Format, welche aus einer Mischung von Wasserfarbe, China-Tusche und Leim von dem Künstler angefertigt wurden, finden sich in der Ausstellung auch vier große Holzschnitte. Fritz Best und seine Frau möchten diese Idee gern „weiterspinnen“ und in syrischen Flüchtlingslagern im Nahen Osten zu dieser Technik Workshops mit Kindern und Jugendlichen durchführen. Momentan suchen die beiden für das Vorhaben noch Unterstützer.

In der Ausstellung „Portrait Studio“ werden in der Geschäftsstelle der DAFG nun das erste Mal alle Studios gegenübergestellt und als Ganzes gezeigt. Die Ausstellung „Portrait Studio“ ist noch bis zum 29. November 2013 in der Geschäftsstelle der DAFG – Deutsch-Arabische Freundschaftsgesellschaft e.V. zu sehen. Um vorherige telefonische Anmeldung unter 030 – 2064 8888 wird gebeten.

Gesichter spiegeln Welten – ein Bericht zur Vorbereitung der Ausstellung in der Märkischen Allgemeinen Zeitung

Auf ihrem Blog stellen sie die Geschichten und Bilder ihres Projekts mit syrischen Flüchtlingen vor.

In der DAFG-Geschäftsstelle werden in regelmäßigen Abständen Ausstellungen von arabischen, deutschen und internationalen Künstlern mit Bezug zur arabischen Welt oder die deutsch-arabischen Beziehungen gezeigt.

Falls Sie sich für eine Mitgliedschaft in der DAFG – Deutsch-Arabische Freundschaftsgesellschaft e.V. interessieren, lesen Sie bitte hier.

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