„Der Nahe Osten in einer globalisierten Welt“: Buchvorstellung & Expertengespräch
Der Nahe Osten wird häufig nur als Krisen- und Konfliktregion wahrgenommen. Die Region steht zudem vor großen
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...Warum die GCC-Staaten für uns wichtig sind und was sie gegen die Konflikte in ihrer Region immunisiert.
Von Rainer
Seit einem Jahr ist die DAFG – Deutsch-Arabische Freundschaftsgesellschaft e.V. in der Wallstraße 61 an der Fischerinsel
...Plötzlich und völlig unerwartet ist der ehemalige deutsche Diplomat Dieter Walter Haller auf einer Reise in das Land,
...Am 28. November 2024 begrüßten DAFG-Vizepräsident Houssam Maarouf und der Vorstand den neu akkreditierten jordanischen
...Am 28. November 2012 luden die Botschaft des Königreichs Spaniens und die DAFG – Deutsch-Arabische Freundschaftsgesellschaft e.V. zum Vortrag „Kamele auf dem Kaisermantel. Das orientalische Erbe in Europa – Eine Spurensuche“ des Historikers Claus Groß ein. Dies war der zweite Vortrag in der neuen DAFG-Reihe „Ex-Oriente Lux. Europa und die arabische Welt,“ die im September 2012 ins Leben gerufen wurde.
Der Botschaftsrat der spanischen Botschaft, Rafael Chaves Beardo, eröffnete den Abend und hieß die Gäste im Auditorium der Botschaft herzlich willkommen. Es folgte ein Grußwort des marokkanischen Kulturattachés Mohamed Kalakhi.
In seinem Vortrag unternahm Claus Groß mit rund 100 Gästen eine spannende Spurensuche nach den Berührungspunkten zwischen den Kulturen der Anrainer des Mittelmeeres. In zahlreichen Bereichen machten Gelehrte aus dem Orient schon lange vor denen des Okzidents wissenschaftliche und kulturelle Entdeckungen, die dann meist über Sizilien und Spanien in den europäischen Raum gelangten. Die Fortschrittlichkeit der arabischen Kultur wurde anhand von Bespielen aus der Wissenschaft (Mathematik, Medizin, Astronomie, Geographie), Architektur, Sprache, Musik und Poesie veranschaulicht. Dabei wurde deutlich, dass arabische Gelehrte viele Spuren auf dem europäischen Kontinent hinterlassen haben. Beispielsweise waren es Wissenschaftler des Orients, die anstelle des römischen Zahlensystems die indische Stellenschrift einführten, die mit nur neun Zahlensymbolen und der Null auskam.
Einen weiteren arabischen „Fußabdruck“ stellen die „Kamele auf dem Kaisermantel“ dar, die dem Vortrag seinen Titel gaben. Der hier erwähnte Kaisermantel gehörte ursprünglich der normannischen Königsfamilie Siziliens. Er zählte zu den sakralen Reichsinsignien und wurde bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches von 47 Königen und Kaisern getragen. Bei einer näheren Betrachtung von Motiv, Material und Inschrift wird der Einfluss des Orients offensichtlich. So wird der Mantel in der Mitte durch eine Palme (Motiv für den Orient) getrennt, wodurch sich zwei identische Felder ergeben. In beiden wird ein Löwe dargestellt, der ein Kamel reißt, was eine Allegorie der normannischen Eroberung des maurischen Siziliens und Unteritaliens darstellt, so Groß. Zudem stammt der gefütterte Seidenstoff aus der heutigen syrischen Hauptstadt Damaskus. Auf der Saumkante entdeckt man in kufischen Symbolen eine Inschrift, welche Auskunft über das Jahr der Anfertigung gibt: Demnach wurde der Mantel im Jahre 528 Jahre nach islamischer Zeitrechnung (1134/35 n. Chr.) in Palermo, der Hauptstadt Siziliens, genäht.
Nach dem Vortrag hatte das Publikum die Möglichkeit, sich mit Rückfragen sowie Anmerkungen an Claus Groß zu wenden, was dankbar angenommen und intensiv genutzt wurde. Anschließend gab DAFG-Vizepräsident Prof. Wildung einen kurzen Ausblick auf die weiteren Veranstaltungen der neuen DAFG-Reihe „Ex-Oriente Lux. Europa und die arabische Welt.“ Der Abend klang mit einem kleinen Empfang aus, zu dem die spanische Botschaft eingeladen hatte.
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