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Eine Genussreise in den Jemen – das Mutterland des Mokka

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Kaffee aus dem Jemen ist bis heute bei Gourmets Ausdruck für hervorragende Qualität und Geschmack und Teil einer jahrhundertealten Kaffeekultur. In Ihrem einleitenden Vortrag „Jemenitischer Kaffee: Reise von Osten nach Westen & von der Vergangenheit in die Zukunft“ zeichneten Hashem Al-Kuhlani von EASTWAY COFFEE und Husaam Al-Tashi von MOKKA JEMEN den Weg des Kaffees nach: Von der legendären Entdeckung eines Ziegenhirtens in Äthiopien, der sich wunderte, warum seine Tiere so lebhaft waren nachdem sie die Früchte dieses Strauches aßen. Über den jemenitischen Sufi-Mönch Ali Bin Omar Al-Shazeli, der bereits im 15 Jahrhundert aus den gerösteten und gemahlenen Bohnen das berühmte Aufgussgetränk herstellte und diese als Wachmacher für nächtelange religiöse Zeremonien anpries und verbreitete. Bis zum systematischen Anbau im Jemen und der weltweiten Vermarktung über die berühmte Hafenstadt Al Mokha, die dem Getränk Mokka den Namen gab, erreichte der Kaffee im 17. Jahrhundert schließlich Europa. Über 100 Jahre hüteten die Jemeniten das Geheimnis über den Anbau des Kaffees und hielten ein weltweites Handelsmonopol. Nachdem es aber gelang, Pflanzen aus dem Jemen zu schmuggeln, wurde der Welthandel immer mehr durch den massenhaften Anbau in ehemaligen europäischen Kolonien in Afrika und Südamerika sowie der Karibik bestimmt, die mit ihrem tropischen und damit deutlich feuchteren klimatischen Bedingungen auch unvergleichlich größere Mengen produzieren konnten, und jemenitischer Kaffee verlor an Bedeutung.

Jemenitischer Kaffee: Spitzenqualität auf höchsten Niveau

Allerdings sind es genau diese schwierigen Anbaubedingungen in jemenitischen Gebirgsketten wie dem Haraz, die aufgrund der Höhenlagen und der zwangsweise sehr traditionellen und manuellen Anbautechniken (Pflücken der Kaffeekirschen per Hand, Trocknung auf Dächern in der Sonne, Schälen / pulen um die Bohnen von Schale und Fruchtfleisch zu befreien, mit traditionellen Methoden), absolute Spitzenkaffees der Sorte Arabica hervorbringen. Die Wasserknappheit zeigt der Produktion natürlich Grenzen auf, aber auch hier setzt man auf traditionelle Anbaumethoden: Nutzung des Morgentaus und feuchter Winde an den Hanglagen, Anlegen von Kaffeebeten, Pflanzen von Schattenbäumen, deren Blüten im Übrigen für Imker von großem Interesse sind, so dass quasi als Nebenprodukt hochwertiger Honig entsteht. Somit ist für jemenitischen Kaffee eine attraktive Nische im Segment des Spezialitätenkaffees von herausragender Qualität entstanden. Der exportierte jemenitische Kaffee erreicht in der Regel stets cupping scores von über 80. Diese hohe Qualität bietet natürlich auch wirtschaftliche Chancen: Die meisten Importeure und Röstereien für Spezialitätenkaffee haben  direkte Geschäftsbeziehungen mit den Kaffeebauern und zahlen entsprechend Preise, die den Bauern einen guten Lebensstandard sichern und somit Kinderarbeit verhindern und eine attraktive Alternative zum Anbau der im Jemen verbreiteten Droge Kath bieten. Somit kommt der höhere Preis für jemenitische Spitzenqualität auch direkt der Erzeugern zu Gute.

Im Jemen selbst wird Kaffee sehr vielfältig genossen. Das getrocknete Fruchtfleisch und die Schalen wird „Qishr“ genannt und mit verschiedenen Gewürzen (z.B. Ingwer, Zimt, Nelken und natürlich Kardamom) ähnlich wie ein Tee mit heißen Wasser aufgegossen und wahlweise heiß oder kalt genossen. Von der Menge her trinken die Jemeniten bei weitem mehr Qishr als „Bunn“, wie der Bohnenkaffee genannt wird. Wer also in den Jemen reist und einen „Qahwah“ bestellt, bekommt Qishr und keinen Mokka.

Kaffeeverkostung: Mokka, French Press, Filterkaffee und Qishr

Von der hervorragenden Qualität des jemenitischen Kaffees konnten die Gäste der DAFG e.V. sich direkt vor Ort überzeugen und auch gleich Kaffee für den Genuß zu Hause erstehen. Die Importeure und Röstereien MOKKA JEMEN und EASTWAY COFFEE aus Berlin und Coffee Pearls, dessen Geschäftsführer Ahmed Al-Absi extra aus Leipzig angereist war, boten eine große Auswahl an Kaffees verschiedenster Zubereitungsmethoden (Mokka, French Press, Filterkaffee) an und man hatte Gelegenheit, verschiedene Varianten des Qishr zu probieren und zu erstehen – für viele Besucher eine Prämiere.

Die DAFG – Deutsch-Arabische Freundschaftsgesellschaft dankt der jemenitischen Botschaft für die hervorragende Zusammenarbeit und Kontaktvermittlung, die diese Veranstaltung erst ermöglichte. Besonderer Dank gilt den Spitzen-Röstereien und Importeuren MOKKA JEMEN und EASTWAY COFFEE aus Berlin sowie Coffee Pearls aus Leipzig für die wunderbare Gelegenheit, die verschiedenen Spezialitätenkaffees zu verkosten und zu erstehen – denn jemenitischer Kaffee ist ein rarer Genuss und nicht leicht zu erhalten.

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