DAFG

Die DAFG e.V. trauert um ihren Freund und Journalisten Ahmad Afani

Am 8. Februar  2025 ist unser Mitglied der ersten Stunde und Mitgründer der DAFG e.V., Ahmad Afani, im Alter von  94

 ...
DAFG, Politik

„Der Nahe Osten in einer globalisierten Welt“: Buchvorstellung & Expertengespräch

Der Nahe Osten wird häufig nur als Krisen- und Konfliktregion wahrgenommen. Die Region steht zudem vor großen

 ...
DAFG

Oasen des Friedens und des Wohlstands

Warum die GCC-Staaten für uns wichtig sind und was sie gegen die Konflikte in ihrer Region immunisiert.

Von Rainer

 ...
DAFG, Wirtschaftliche Zusammenarbeit

Gemeinsame Sondierungsreise von vbw und DAFG nach Ägypten

Fachkräftegewinnung und Kooperation im Ausbildungsbereich

Am 12. und 13. Januar 2025 besuchte eine Gruppe von

 ...
DAFG

Tag der Offenen Tür: Die DAFG stellt sich vor

Seit einem Jahr ist die DAFG – Deutsch-Arabische Freundschaftsgesellschaft e.V. in der Wallstraße 61 an der Fischerinsel

 ...

"Heimatlos mit drei Heimaten": Lesung mit Aref Hajjaj

1 von 12

Wie lebt es sich mit „drei Heimaten“? Wie fühlt es sich an, in unterschiedlichen Kulturen zuhause zu sein? Diese Fragen behandelt das neueste Buch Heimatlos mit drei Heimaten – Prosatexte über das Anderssein (Kiener Verlag, 2021) von Dr. Aref Hajjaj, das der Autor am 6. Juli 2022 in der DAFG – Deutsch-Arabischen Freundschaftsgesellschaft e.V. mit einer Lesung und einem anschließenden Gespräch vorstellte. Moderiert wurden Lesung und Gespräch von dem DAFG-Vorstandsmitglied Botschafter a.D. Bernd Mützelburg.

In seinem Buch Heimatlos mit drei Heimaten geht Aref Hajjaj in 17 oft humorvollen, aber immer differenzierten Prosatexten der Frage nach, was eigentlich die Identität eines Menschen konstituiert. Sind es kulturelle Faktoren oder auch geografische und politische? Wie wirken sich diese Faktoren aus, wenn ein Mensch seine erste Heimat verlässt, sich in einer neuen Kultur einleben muss? Wie gelingt Integration ohne seine eigenen kulturellen Wurzeln vollkommen aufgeben zu müssen?
Diesem Problem muss sich die Hauptfigur des Buches, Nader, stellen. In vielen Alltagssituation navigiert er Vorurteile, Bürokratie oder Rassismus sowohl in seiner neuen als in seiner alten Heimat und muss immer wieder entscheiden, wie weit er sich assimiliert, wie viel er von seiner Identität aufgibt, wo seine eigentliche Heimat ist.

Auch wenn Nader nicht mit dem Autor identisch ist, so gestaltet Hajjaj die Figur Nader doch aus eigener Erfahrung: Geboren 1943 in Jaffa, Palästina, wuchs Hajjaj nach der Vertreibung in Beirut und Kuwait auf und studierte dann in Heidelberg Politikwissenschaft, Geschichte und Völkerrecht. Nach der Promotion arbeitete er im Auswärtigen Amt als Übersetzer und Dozent für Arabistik und interkulturelle Kommunikation. Er besitzt die deutsche – und durch seine Heirat mit einer Schweizerin – die schweizerische Staatsbürgerschaft: drei Heimaten, in denen er doch nicht vollkommen beheimatet ist und mit denen er – wie der Protagonist seines Buches, Nader, oft hadert.

Doch dieses „Anderssein“ ist nicht nur eine Bürde, sondern kann auch bereichernd wirken. Solange man, so Hajjaj, nicht meine, sich zwischen den Kulturen entscheiden, seine Wurzeln verleugnen zu müssen, kann man in der Fremde ankommen, ohne sich seiner Identität vollkommen zu entfremden. Vor allem ermöglicht dann dieses Leben mit mehreren Heimaten eine Position, aus der heraus ein sachlicher, differenzierter und kritischer Blick auf die jeweiligen Kulturen geworfen werden kann.
Mit seinen zwischen Essay und Erzählungen wechselnden Texten wirft Hajjaj ein Licht auf eine Vielzahl von Themen von Islamophobie in Europa und Antisemitismus bis hin zu den alltäglichen Herausforderungen eines Lebens zwischen mehreren, oft sehr unterschiedlichen Kulturen. Immer aber verbindet es Hajjaj mit dem Appell, nicht in populistische Denkmuster und Vorurteile zu verfallen, sondern sich einen differenzierten, sachlichen Blick zu bewahren.

Mit Heimatlos mit drei Heimaten gelingt dies Hajjaj besonders eindrücklich. Mit diesem Buch, so unterstrich Moderator Mützelburg in seiner Einführung, mache Autor Aref Hajjaj im Grunde das, was die DAFG e.V. mit ihrer Arbeit versuche: Brücken bauen, für Verständnis werben, Vorurteile abbauen und zwischen den Kulturen vermitteln. Es sei ein bereicherndes Buch, das durch Sachlichkeit und Differenziertheit zwischen den Kulturen vermittle.

Es war eine inspirierende Lesung, die einen faszinierenden, aber auch nachdenklich stimmenden Beitrag zur Diskussion nicht nur um die Fragen von Migration, Integration und Identität, sondern auch um Fragen der Kultur, Politik und Religion in Europa und der arabischen Welt, leistete.
Im Anschluss gab es die Möglichkeit zum direkten Austausch mit dem Autor, den die zahlreichen Gäste intensiv nutzten.

Termine

März 2025
23 24 25 26 27 01 02
03 04 05 06 07 08 09
10 11 12 13 14 15 16
17 19 20 21 22 23
24 26 27 28 29 30
31 01 02 03 04 05 06
März 2025
23 24 25 26 27 02
03 04 05 06 07 08 09
10 11 12 13 14 15 16
17 19 20 21 22 23
24 25 26 27 28 29 30
31 01 02 03 04 05 06
DAFG, Berlin

Syrien nach dem Sturz Assads: Perspektiven für den Wiederaufbau

Dienstag, 25. März 2025 , 18:30 Uhr

DAFG – Deutsch-Arabische Freundschaftsgesellschaft e.V. 
Wallstr

 ...

Keine Artikel in dieser Ansicht.