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Musikreihe "al musiqa": Musik und Poesie

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Wie hängen Gesang und Musik, Poesie und Literatur in der arabischen Kultur zusammen? Dieser Frage widmete sich die zweite Ausgabe der DAFG-Reihe al musiqa, die am 12. Oktober 2021 online stattfand. Musikwissenschaftler Sean Prieske, den Musikinteressierten als Moderator des Podcasts „Musikgespräche“ bekannt, moderierte die Veranstaltung. Zu Gast waren diesmal der syrische Dichter Ramy Al-Asheq sowie die Arabistin und Musikethnologin Dr. Ines Weinrich. Unter dem Titel „Beduinen und Sängerinnen – Musik und Poesie der arabischen Halbinsel und der Levante“ gingen sie gemeinsam der Verbindung zwischen Musik und Poesie in der arabischen Kulturgeschichte nach.

Die Musikreihe al musiqa richtet sich an alle, die sich für arabische Musik in all ihren Ausprägungen interessieren. Das von der Qatar Foundation International (QFI) finanziell unterstützte Programm soll aber vor allem auch Lehrer:innen und Schüler:innen neugierig auf arabische Musik machen, grundlegende Kenntnisse über die wichtigsten Musikformen, Instrumente und musikhistorischen Entwicklungen vermitteln und die Wechselwirkungen zwischen arabischer und europäischer Musik aufzeigen. Das aber immer verständlich, unterhaltsam und mit vielen musikalischen Beispielen.

Die waren allerdings bei dieser besonderen Ausgabe der Reihe weniger zu hören. Stattdessen stand die enge Verbindung von Musik und Poesie in der arabischen Kulturgeschichte von vorislamischer Zeit bis hin zum 21. Jahrhundert im Mittelpunkt der Veranstaltung. Schon in vorislamischer Zeit sei mit dem Begriff „Musik“  meist vertonte Poesie gemeint, so Dr. Ines Weinrich. Das sei die „Königsdisziplin“ der Musik. Die wenigen Quellen, die es über das Musikleben dieser Zeit gibt, wie zum Beispiel das berühmte „„Große Buch der Musik“ („Kitab al Musiqa al kabir“ von Abū l-Farağ al-Iṣfahānīs, 897-972), zeigen in ihren Anekdoten über bedeutende Musikerinnen und Musiker der Zeit, welche Stellenwert die Poesie in der arabischen Musik hatte. Denn um als guter Musiker oder Musikerin anerkannt zu sein, so Weinrich, reichte es nicht gut zu singen oder das Instrument zu beherrschen. Man musste zudem auch über profunde Kenntnisse der Poesie verfügen. Aber auch außerhalb der Kalifenhöfe spielte die vertonte Poesie eine große Rolle.  Die Beduinen nutzten die Wirkung von Gesang, um ihre Tiere auf den langen Transportwegen anzutreiben. Karawanenführer, so Weinrich, konnten ihre Kamele mit dem Gesang so „energetisieren, dass sie ihre Last nicht mehr wahrgenommen haben“. Aus dieser Musiktradition sind viele musikalische Genres entstanden, die auch heute noch maßgeblich sind, wie Weinrich betonte.

Musik und Poesie – das hat auch für den syrischen Dichter Ramy Al-Asheq immer zusammengehört. Er selbst hat über die Musik zur Poesie und zum Gedichteschreiben gefunden. Als Jugendlicher wollte er Sänger werden – ein Traum, der sich nicht erfüllen konnte. Aber er begann mit den Worten der Lieder zu spielen, die Liedtexte umzuschreiben und mit dem Rhythmus zu experimentieren: Der Anfang seiner inzwischen vielfach prämierten und inzwischen in zahlreiche Sprachen übersetzen Gedichte. Arabische Musik ist meist gesangsbasiert, reine Instrumentalmusik die Ausnahme, so Al-Asheq. Dabei orientieren sich alle Instrumente an einer Melodie, folgen der Gesangslinie, statt wie in der „westlichen“ Musik kontrapunktisch angelegt zu sein. Für Al-Asheq ein Zeichen für die Bedeutung, die der Liedtext und seine poetische Sprache in der arabischen Musik hat.

Doch mit dem Kolonialismus im 19. Jahrhundert nimmt auch der Musikaustausch mit der europäischen Welt zu. Fahrende Operntruppen aus Frankreich und Italien bringen europäische Musikkulturen nach Nordafrika und die östliche Levante. Die ästhetische Wahrnehmung verändert sich – und die arabische Musik mit ihrer Betonung auf der Melodie und ihrem „Kammermusikcharakter“ wird zunehmend als minderwertiger wahrgenommen, so Weinrich. Musikschulen entwickeln sich, die europäische Musikdidaktik und Lehrmethoden fassen Fuß, die europäische Notenschrift wird eingeführt. Arabische Musik war meist nicht vollständig notiert; vielmehr entstand die Musik als ständiger kreativer Prozess aus der Interaktion mit dem Publikum. Mit dem Aufkommen einer präskriptiven Notenschrift wir dieser kreativen Prozess überdeckt, die Musik, so Weinrich, „friert ein“. Trotz dieser Veränderungen bleibt aber die Bedeutung der Sprache, der Poesie für die arabische Musik bestehen.

Ein Grund dafür sieht Ramy Al-Asheq in der Rhythmik und Frequenz der Sprache und den unterschiedlichen arabischen Dialekten, die wiederum unterschiedliche Rhythmen bedingen. Schon der Rhythmus der arabischen Sprache und ihrer Dialekte, so Al-Asheq, trägt etwas Poetisches und Musikalisches in sich, das durch die Musik noch an Ausdruckskraft gewinnt. Als Beispiel dafür trug Ramy Al-Asheq eines seiner eigenen Gedichte auf Arabisch vor, das Moderator Sean Prieske dann ins Deutsche übertrug. Ein geradezu musikalisches Erlebnis, das ganz ohne Musik die enge Verbindung zwischen arabischer Musik und Poesie den zahlreichen Zuschauern und Zuschauerinnen unmittelbar erfahrbar machte – ein besonderes Anliegen der al musiqa Reihe.

Mehr über arabische Musik kann man schon am 11. November 2021 erfahren. Dann spricht Sean Prieske mit dem international bekannten Musiker algerischen Musiker Momo Djender zum Thema „Von Schallplatten bis Castingshows – Popmusik in Nordafrika“.  Online-Registrierung

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