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Märchen aus dem Jemen: Vortrag mit Prof. Dr. Werner Daum

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DAFG, Politik

Diskussionsrunde zum Maghreb mit angehenden Stabsoffizieren der Bundeswehr

Im Rahmen der Berlin-Reise des Basislehrgangs für Stabsoffiziere an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg

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Abschluss der DAFG-Vortragsreihe „Geschichte und Gegenwart“

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Prof. Dr. Dietrich Wildung: "Meines Wissens gibt es keine Kairo-Straße in Berlin"

Nach gut eineinhalb Jahren fand die DAFG-Vortragseihe „Geschichte und Gegenwart – Die Länder der arabischen Welt und ihre Vergangenheit" am 4. März 2010 vor etwa 40 hochinteressierten Gästen ihren würdigen Abschluss. Den letzten Vortrag hielt Prof. Dr. Dietrich Wildung, Direktor a. D. des Ägyptischen Museums und Vizepräsident der DAFG, der die Reihe im Juni 2008 mit einem Vortrag über Sudan auch begonnen hatte. Der Geschäftsführer der DAFG, Bruno Kaiser, bezeichnete in seiner Begrüßung die von Professor Wildung konzipierte Reihe als ein „Markenzeichen der Deutsch-Arabischen Freundschaftsgesellschaft“. Die Vorträge verbanden die Ergebnisse archäologischer Forschung mit historischen und aktuellen politischen Entwicklungen in den jeweiligen Ländern. Die DAFG e.V. lud dazu namhafte Repräsentanten der Archäologie in Deutschland ein: Prof. Dr. Claus-Peter Haase zu einem Vortrag über die Golfstaaten, Prof. Dr. Günther Schauerte über Jordanien, Dr. Iris Gerlach über Jemen, Dr. Josef Eiwanger über Marokko, Prof. Dr. Peter Pfälzner über Syrien, Prof. Dr. Ortwin Dally über Libyen, Prof. Dr. Ricardo Eichmann über Saudi-Arabien, Dr. Margarete van Ess über Irak, Dr. Philipp von Rummel über Tunesien.
Prof. Wildung hatte für seinen Vortrag einen etwas anderen Fokus gewählt als seine Kollegen, nämlich die Wahrnehmung Ägyptens in Europa und die erst späte Entdeckung der eigenen kulturellen Wurzeln durch die Ägypter. Unter dem Titel „Pharaonische Wurzeln – Europa und Ägypten“ schlug Prof. Wildung einen Bogen vom Alten Ägypten über die griechische Antike, die römische Antike, die Zeit der Kolonialisierung bis hin zur Gegenwart.
Der Beginn der Beschäftigung mit dem Antiken Ägypten in Europa ist in die Zeit um 1650 zu datieren, als Athanasius Kircher anfing, sich mit den ägyptischen Denkmälern in Rom und insbesondere den darauf befindlichen Hieroglyphen zu beschäftigen. Ein großer Schritt für die europäische Ägyptologie war der Feldzug Napoleons nach Ägypten 1798. Mit ihm begann die Auseinandersetzung mit dem Antiken Ägypten direkt vor Ort. Zu einer richtigen Forschungsdisziplin entwickelte sich die Ägyptologie jedoch erst 1822 nach der Entzifferung der Hieroglyphen auf dem „Stein von Rosette“ durch Jean-François Champollion. In der Folge breitete sich in Europa eine regelrechte „Ägyptomanie“ aus, die sich in Architektur und den Künsten widerspiegelte. Die Europäer wetteiferten in der Musealisierung der ägyptischen Funde und es kam zu Neid und Rivalitäten, in deren Folge auch Kunstraub nicht ausblieb.
1842 finanzierte König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen eine Expedition nach Ägypten, an der der Gründer des ägyptischen Museums in Berlin, Richard Lepsius, maßgeblich beteiligt war. Mohamed Ali, der Vizekönig von Ägypten, schenkte Friedrich Wilhelm IV. 1500 der gefundenen Antiken, darunter ganze Grabkammern, die den Grundstock für das Ägyptische Museum bildeten.
Führend in der Ägyptologie waren zu dieser Zeit jedoch die Engländer und Franzosen. Erst die Gründung der Deutschen Orientgesellschaft konnte dem etwas entgegensetzen. Sie war unzweifelhaft ein Instrument deutscher Außenpolitik, das von dem Großindustriellen James Simon finanziert wurde. Mit seiner Hilfe konnte Ludwig Borchard 1911–1914 in Amarna graben, wo er auf die Werkstatt eines Hofbildhauers stieß. Dieser unscheinbare Fund erwies sich später als einer der wichtigsten für die Forschung. U. a. entdeckte er am 6. Dezember 1912 den Kopf der Nofretete. Diese Funde wurden offiziell James Simon zugesprochen, der sie zunächst in seiner Privatvilla im Tiergarten aufstellte und später dem staatlichen Museum schenkte.
Die Ägyptologie in Ägypten selbst nahm erst Mitte des 20. Jahrhunderts mit Ahmed Fakhri und Labib Habashi ihren Anfang. Allerdings gelang es erst dem jetzigen Generalsekretär der ägyptischen Altertümerverwaltung, Dr. Zahi Hawass – nicht zuletzt durch seine Präsenz in den Medien – seinen Landsleuten ein Gefühl für die eigene Geschichte zu vermitteln. Inzwischen sind daher ein Viertel der Museumsbesucher in Kairo Ägypter, in der Mehrheit Schulkinder, wozu die neue Direktorin des Museums Frau Dr. Wafaa El-Sadik maßgeblich beigetragen hat.
Abschließend ging Prof. Wildung auf die immer wieder aufflammende Diskussion über den rechtmäßigen Anspruch auf die Nofretete ein. Er betonte, dass die moderne Archäologie nicht länger ein Instrument der Aneignung und Vereinnahmung sei, sondern einen Beitrag zur Verständigung mit dem Anderen leisten wolle. Er zitiert den ehemaligen ägyptischen Botschafter in Berlin, S.E. Dr. Mohamed El Orabi, der Nofretete als „die ständige Vertreterin Ägyptens in Deutschland“ bezeichnete.

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