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Sand in my Eyes: ein sudanesischer Abend

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„Ein wundervoller Abend, voller Wärme und Humanität“, kommentierte ein Besucher des „Sudanesischen Abends“ begeistert die Veranstaltung am 5. März 2015 in der DAFG – Deutsch-Arabischen Freundschaftsgesellschaft e.V. „Ich bin noch ganz erfüllt von diesem Fenster in eine Welt, die ich doch eigentlich schon kenne.“ Ein hohes Lob für einen besonderen Abend, der genau dieses Ziel vor Augen hatte: einzuladen, eine Kultur zu erleben und ein Land (neu) kennenzulernen, das vielen noch fremd und unbekannt ist.

Der „Sudanesische Abend“ fand in Kooperation mit der Botschaft der Republik Sudan im Rahmen der aktuellen DAFG-Ausstellung Sand in my Eyes – Sudanese Moments statt, die noch bis zum 27. März 2015 in den Räumen der DAFG e.V. zu sehen ist. Die Ausstellung dokumentiert in Fotos und Texten das immaterielle Kulturerbe von Stämmen und ethnischen Gruppen im Südwesten des Sudan und entwirft ein beeindruckendes Porträt einer Welt voller Weisheit und tiefer Menschlichkeit, das der „Sudanesische Abend“ eindrucksvoll zum Leben erweckte.

Nach einer kurzen Begrüßung durch den neuen DAFG-Geschäftsführer Björn Hinrichs stellte die Initiatorin, Organisatorin und Kuratorin der Ausstellung, Enikö Nagy, das Projekt Sand in my Eyes – Sudanese Moments den Gästen vor. Diese waren wieder zahlreich erschienen – unter ihnen auch der Staatsminister des Ministeriums für Tourismus, Altertümer und Naturschutz der Republik Sudan, Herr Adil Hamid Dagalo Musa, S.E. Badreldin Abdalla Mohammed Ahmed, Botschafter der Republik Sudan in Berlin, sowie eine Delegation sudanesischer Vertreter der Tourismusbranche, die an der ITB in Berlin teilnahmen.

Ein authentisches Bild des Sudan

Das Sand in my Eyes-Projekt – bestehend aus der Ausstellung, einem Buch, sowie einem kurzen Dokumentarfilm – geht auf die Initiative Nagys zurück, die nach ihrer Tätigkeit als Entwicklungshelferin in ländlichen Regionen des Sudan den Entschluss fasste, auf eigene Initiative das immaterielle Kulturerbe der Region und ihrer Bewohner zu dokumentieren. Über viele Monate sammelten sie und ihr sudanesisches Team Sprichwörter, Sagen, Mythen, Gedichte und Lieder von 45 Stämmen und ethnischen Gruppen, illustrierte diese mit aussagekräftigen Bildern und legte dabei mehr als 30.000 km durch oft nur schwer zugängliche Regionen zurück.

Eine Leistung, die auch der Botschafter der Republik Sudan, S.E. Badreldin Abdalla Mohammed Ahmed in seinem Grußwort würdigte: wenngleich Nagy doch hauptsächlich die südlichen Regionen des Sudan bereist hätte und das meiste Bild- und Textmaterial aus der Region Kordofan stamme, so stehe doch das Porträt, das so entstünde, stellvertretend für den ganzen Sudan. „Das hier ist der Sudan“, betonte der Botschafter mit Blick auf die Ausstellung und den sudanesischen Abend. Er dankte Enikö Nagy, ihrem Team und der DAFG e.V. herzlich für die Gelegenheit, dieses faszinierende, positive Bild des Sudan auch in Deutschland zu präsentieren.

Erfolgreicher Kulturaustausch

Und so stand der restliche Abend ganz im Zeichen der sudanesischen Kultur: ein kurzer Dokumentarfilm über das Sand in my Eyes-Projekt vermittelte einen Eindruck von den Traditionen und Lebensweisen der Stämme und ethnischen Gruppen, die Nagy für das Projekt besucht hatte. Nach einer kurzen Kostprobe sudanesischer Musik durch den virtuosen Oud-Spieler Zein Mubarak präsentierten die Botschafts- und Presserätin, Dr. Sumaya Abdelhafiz, sowie der Attaché der Botschaft der Republik Sudan, Almothna Mohamed Abdalhafiz, Auszüge aus dem literarischen Bildband, der aus dem Projekt entstanden ist. Humorvoll, nachdenklich, voller Weisheit, illustriert mit starken Fotografien und lebendig vorgetragen: so präsentierten die beiden Sudanesen ausgewählte Gedichte, Geschichten und Weisheiten in arabischer Sprache. Die deutsche Übersetzung interpretierte die deutsche Schauspielerin Felicitas Kirchgässner kongenial. Sicherlich einer der vielen Höhepunkte dieses Abends, der die Zuhörer in seinen Bann zog und vergessen machte, dass die meisten von ihnen wegen des großen Interesses an der Veranstaltung auf einen Sitzplatz verzichten mussten.

Beim abschließenden Kurz-Konzert animierte Zein Mubaraks meisterhaftes Oud-Spiel nicht nur die sudanesischen Gäste zum Mitklatschen und Mitsingen. Kaum ein Bein, das nicht im Takt mitwippte, kaum eine Hand, die nicht mitklatschte. Es war ein beschwingtes, fröhliches Ende eines besonderen Abends, der erfolgreich das umsetzte, was die DAFG e.V. mit ihrer Kulturarbeit bezweckt: eine Plattform zu bieten, die es ermöglicht, die Kultur des jeweils anderen in all ihren Facetten kennenzulernen.

Die Veranstaltungsreihe im Rahmen der Ausstellung Sand in my Eyes wird am 17. März 2015 mit dem Vortrag „Die Mythen der Wüste: Vom Ursprung der Kulturen des Niltals im Sudan“ (link) des Sudan-Experten und ehemaligen deutschen Botschafters in Khartum, Prof. Dr. Werner Daum fortgesetzt.

Die Ausstellung kann noch bis zum 27. März 2015 während der Öffnungszeiten der DAFG-Geschäftsstelle (10:00 bis 17:00 Uhr) besucht werden. Um vorherige telefonische Anmeldung unter 030 – 2064 8888 wird gebeten.

In der DAFG-Geschäftsstelle werden in regelmäßigen Abständen Ausstellungen von arabischen, deutschen und internationalen Künstlern mit Bezug zur arabischen Welt oder die deutsch-arabischen Beziehungen gezeigt.

Falls Sie sich für eine Mitgliedschaft in der DAFG – Deutsch-Arabische Freundschaftsgesellschaft e.V. interessieren, lesen Sie bitte hier weiter.

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